Nordseeküstenradweg Schweden 2014 – Reisebericht
Unsere Etappen finden Sie als Download hier: Strecke_2014
Durchschnittskilometer pro Tag (inkl. An- und Abreisetag) =
Geschwindigkeit über die Tage 2 bis 7 im Schnitt km / h.
Ohne Stress mit Ansehen der Sehenswürdigkeiten und Pausen und inklusive der Langsamfahrstrecken (z.B. Stadtrundfahrten, aber auch Sand- und Plattenwege). Kilometerangaben sind bereits justiert.
Bericht:
Erster Tag 5.8.2014, sonnig, 23-25 Grad, kaum Wind, gelegentlich Regen.
Seevetal-Meckelfeld —> Kiel—> Fähre nach Göteborg, in HH ca. 22 km,
in Kiel ca. 16 km
Um 11:00 Uhr starteten wir angesichts aufziehender schwerer Regenwolken, die unaufhaltsam auf uns zurollten und uns bereits nach einem Kilometer am Seevedeich eine reelle Dusche verpassten – aber das war denn auch die einzige an diesem Tag. Wir radelten durch Wilhelmsburg an meiner ex-Behörde vorbei und trafen prompt 5 Ex-KollegInnen auf dem Weg zum Mittagessen. Mit guten Wünschen bestückt fuhren wir durch den Hafen zum Alten Elbtunnel – ich konnte Matthias einiges zeigen. Auf der Argentinienbrücke die üblichen Fotos. Wir erreichten HH-Altona um 13:10, kauften das SH-Ticket und Fahrradkarten und bestiegen den bereits im Gleis stehenden Zug.
Pünktlich in Kiel angekommen, kauften wir Zeitungen und fuhren – über die Rampe für Rollis – zum Stena-Lines-Büro, um die Bordkarten zu holen und doch noch das Abendbuffett zu buchen (33 € / Person!). Da wir noch reichlich Zeit bis zur Abfahrt der Fähre hatten (18:45) radelten wir auf der Westseite der Kieler Bucht bis zum Nord-Ostsee-Kanal. Auf dem Rückweg mussten wir noch Fischbrötchen verspeisen.
17:10 Check in, unsere Räder schnallten wir steuerbord achtern auf Ebene 3 an.
Kurzer Klönschnack mit weiterem Radler (siehe Bild) und dann bezogen wir unsere Kabinen – wegen meines Schnarchens jeder seine eigene. Bis zum Verlassen der Förde hielten wir uns auf dem Oberdeck auf. Ein Segler kreuzte so knapp vor der Fähre, dass diese das Tempo drosseln musste. Ein U-Boot im Schlepp zur Werft war das Highlight bei der Ausfahrt aus der Förde zusammen mit einer „goldenen“ Segelregatta.
Um 20:30 genossen wir das leckere Abendbuffett am Tisch 78. Wir trafen einen Paddler aus Hannover, der sich zu uns gesellte und so blieben wir bis 22:30 am Tisch. Da die Lüftung in Matthias Kabine zu laut war, erhielt er im 8. Deck in eine Ersatzkabine. Die See war ruhig, so war außer dem gleichmäßigem Brummen der Maschinen nichts zu hören – nichts schaukelte.
ZweiterTag 6.8.2014, weitgehend sonnig, 22 Grad, Südwestwind, trocken
Göteborg —> Marstrand ca. 55 km
Um 05:00 Uhr und um 06:30 schaukelte die Fähre uns wach. Das Bordfrühstück war gut, lohnt sich aber angesichts des hohen Preises eigentlich nicht. So ähnlich ist es mit dem Abendbuffett, aber dieses haben wir uns einfach mal gegönnt.Um Mitternacht passierten wir die Storebæltsbroen, die nachts durch das verschmutzte Kabinenfenster geisterhaft aussieht, wenn man sie freihand fotografiert mit langer Belichtungszeit.
Wir genossen eine wunderschöne Einfahrt nach Göteborg zwischen die Schären
und unter die Aelvsborgsbron hindurch.
Wir verließen erst um 09:45 Uhr die Fähre, nochmals Umpacken der Sachen, bevor wir um 10:00 den Anstieg zur 50 m hohen Brücke begannen. Oben wurde mir mulmig zumute (Höhenangst), trotzdem fotografierte ich:
Göteborg ist eine Fahrradstadt mit sehr guter Wegweisung, aber nur, wenn man sich mit den Bezeichnungen der Stadtteile auskennt.
In Schweden lässt die Wegweisung des Nordseeküstenradwegs oder Cycelsparet leider sehr zu wünschen übrig! Schilder fehlen oder sind derart verblichen, dass man nichts erkennen kann. Wir hatten mehrere Karten im Maßstab 1:50.000 dabei – das half uns außerhalb von Göteborg sehr, denn ich hatte zu Hause bereits unsere Route als Vorschlag gemarkert.
In Göteborg aber war unsere Karte 1:250.000 zu grob, um sofort den richtigen Weg über Kärra, Säve Richtung Marstrand zu finden. So blieb uns ein Umweg um den Lufthavn herum nicht erspart. Schwedens Westen ist kein Flachland – erste Hügel forderten höhere Trittfrequenzen. Matthias erinnerte sich an diese Strecke, die er vor Jahren bereits gefahren war…
Schließlich waren wir auf dem Weg nach Säve, parallel zur Bahnstrecke, die wir vor 3 Jahren für die Rückfahrt nutzten. Nach Säve setzten wir über die Nordre Älv über mit einer der kostenlosen gelben Fähren. Die allgemeine Verkehrskontrolle der Polizei kurz vor der Fähre galt nur für Autos.
Auf der anderen Seite sprang mir beim Rückschalten auf das kleine Kettenblatt die Kette von eben diesem. Das wiederholte sich ein paar Mal auf unserer Tour. Schnell die Kette aufs Kettenblatt gesetzt und den steilen Berg hinauf. Bei Kärna sahen wir uns einen alten Buchenwald am Hang der Bränneberge an,
danach rasteten wir an der Mauer des alten Friedhofs bei Lycke.
Bei Tjuvkiol bogen wir auf die stark befahrene Fernstraße 168 ein. Diese hatte aber zum Glück einen breiten Radweg bzw. Seitenstreifen. Kurz vor dem Damm zur Insel Nordön hatten wir einen ersten Ausblick auf die wunderschöne Schärenlandschaft Westschwedens.
Über solche Straße mit Radweg rollt man doch gerne auf Marstrand zu.
Nun nur noch die Instönbro überwinden, es folgen noch ein paar Höhenmeter und dann gelangt man auf der Södra Strandgatan nach Marstrand. Von der Brücke hat man wieder einen wunderschönen Blick auf die Schären und die kleinen Buchten.
Wir fuhren erst einmal in das Zentrum von Marstrand, nämlich zum Coop Nära (Ringplan 1) mit Geldautomat. Hier holten wir uns erst einmal schwedische Kronen. Ein paar Meter weiter südlich gelangten wir zur Anlegestelle der Fähre, die uns über den kleinen Meeresarm zur westlich gelegenen Seite von Marstrand brachte.
Auf der anderen Seite suchten wir die Touristinformation auf, um zu erkunden, ob am nächsten Morgen die Fähre nach Astol auch fahren würde – leider nicht. Nach längerem Hin und Her entschieden wir uns, ein Taxiboot zu nehmen, das uns für 800 statt 1.200 Kronen nicht nur nach Astol, sondern nach Klädesholmen bringen würde. Matthias hatte gut verhandelt, danke!
Doch nun zurück zur Fähre, denn wir wollten ja noch unsere Zelte auf dem östlich von Marstrand gelegenen Marstrand Familje Camping aufbauen.
Wir suchten auf dem vollbelegten Platz zwei Lücken nahe der Wohnwagen und bauten gegen 18:30 unsere Zelte auf. Danach gab es Abendessen.
Gegen 20:30 setzten wir noch einmal zum Westteil von Marstrand über. Vor einem Vandrerhjam spielte eine Life-Band gute alte Rockstücke. Nach einem wunderschönen Sonnenuntergang
machten wir uns auf dem Rückweg. Um 23:00 Uhr setzte ich dann mit meinem Schnarchen ein…
Dritter Tag 7.8.2014, teilweise bewölkt, warm, leichter Südwestwind, trocken
Marstrand —> xxx ca. xx km
Nach Duschen, Frühstück, Abbau der Zelte, Eierkochen und Bepacken der Räder starteten wir gegen 09:30, um wieder mit der Fähre in den Westteil zu gelangen. Wir waren bei dem Taxiboot um 10:30 verabredet. So hatten wir noch Zeit, in der bekannten Bergs Konditori
einen ordentlichen schwedischen Kaffee (inkl. Refill) mit Kleingebäck zu verputzen. Dänen, Schweizer und Deutscha fragten nach unserer Reise. Nun enterten wir das Taxiboot mit netter Kapitänin und 6 Wochen altem Baby.
50 Minuten später erreichten wir den schönen Ort Klädesholmen,
nachdem wir zuvor schöne Ausblicke auf die Küste genießen konnten. Hübsch sind die Orte an Schwedens Westküste. Schmucke weiße Holzhäuser und nette Gassen, wie hier in Klädesholmen.
Am Supermarkt in Hafennähe noch etwas Proviant besorgt und dann ging es mit Rückenwind weiter.
Fortsetzung folgt.