Zweiter Tag Mi, 14.9.2016
Um 6:00 Uhr läuteten die Glocken. Um 7:00 Aufstehen. Das Frühstückbuffett war gut, frische Brötchen (mehrere Sorten) und Brot.
Gute Auswahl an Müslizutaten, Aufschnitt, Marmelade, Honig, dazu Kaffee und Tee.
Gleich nach Rottweil warteten wieder Höhenmeter auf uns. Von der Hochfläche aus hatten wir einen schönen…
Auf (fast)jeden Anstieg folgt irgendwann eine mehr oder weniger rasante Abfahrt. So wie hier entlang des Umlaufberges mit der Neckarburg. Hier erkennt man deutlich den ursprünglichen Lauf des Neckars.
Es ist immer gut, die Handys eingeschaltet zu haben. Eine falsche Abzweigung nach der rasanten und langen Fahrt an den Fuß des Umlaufberges, und schon hatten wir uns verloren. Aber dank Handykontakt trafen wir uns unten am Wasserwerk Neckarburg wieder, füllten wir unsere Wasserflaschen auf und schauten uns den noch jungen Neckar an, den gerade ein Zug überquerte.
Hier wie zu etwa 90% auf der Strecke war der Neckartalradweg hervorragend ausgeschildert, ergänzt um Wanderwege.
Weiter am Neckar entlang unter die 95 m hohe Neckarburgbrücke der A81 hindurch. Bei ihrer Errichtung 1978 war die sechsspurige Autobahnbrücke Deutschlands größte Bogenbrücke.
Auf unserer Radreise zeigte sich der Neckar von verschiedensten Seiten. Hier als kleiner, etwas wilderer Fluss.
Bei der Einmündung des Lichtgrabens in den Neckar, nördlich der A81, gibt es eine sehr anschauliche Beschreibung des Flößerhandwerks, das auch auf dem Neckar ausgeübt wurde. Das Wappen der Gemeinde Villingendorf weist mit den Flößerhaken auf die noch im 19. Jahrhundert in Villingendorf betriebene Flößerei von Holländerholz hin, der Lichtgraben war eine Einbindestelle.
Und schon begleiten uns Burgruinen wie die „Herrenzimmern“ westlich von Talhausen:
Hier zeigt der Neckar ein schönes Spiegelbild der Landschaft bei Talhausen.
Zwischen Epfendorf und Oberndorf kreuzten wir – nach einer kleinen Rast – den Neckar über eine schöne Holzbrücke. Davor stehen schöne Skulpturen des Bildhauers Marco Braasch, Oberndorf – Bochingen.
In Oberndorf angekommen, passierten wir die Werksanlagen des Waffenherstellers Mauser.
Am Ende der Brücke über die Eisenbahn warteten ein paar Höhenmeter, um zum Rathaus von Oberndorf und eine Bäckerei zu gelangen – über eine schraubengangartige Brücke. Vor der bekam der höhenängstliche Rainer Respekt. Werner radelte elegant rauf.
Nach diesen Höhenmetern brauchten wir eine kleine Stärkung, die wir in den Auslagen des Cafes Bäcker Mayer fanden.
Ich fotografierte die Auslage, insbesondere das mir unbekannte Laufenkonfekt in der Tüte.
Das probierten wir selbstverständlich, wir bekamen von der netten Chefin sogar eine Kostprobe für unterwegs mit. Herzlichen Dank an das Cafe!
Weiter ging es den Neckar entlang. Zu unserer Überraschung sahen wir einen alten Holder A12 bei der Arbeit, dessen Eigentümer und später noch Tipps gab.
Ein fest gefahrener Waldweg, hier westlich von Sulz,
führte uns zu einer „schrägen Brücke“ über den Neckar in Sulz und
zur Pfahljochbrücke in Neckarhausen.
Sie ist eine der ältesten Brücken Süddeutschlands. Die rudimentär erhaltenen mitteltalterlichen Brückenteile stammen aus dem 13.Jahrhundert, was nach den Untersuchungen den in den 80gern bestätigt wurde.
Der nächaste Haltepunkt war das romantische Wasserschloss Glatt. Es ist eine der besterhaltenen Schlossanlagen Baden-Württembergs im Renaissancestil mit einigen schönen Nebengebäuden.
Neben dem Schloss befindet sich eine Mineralquelle. Wir befanden das Wasser als noch einigermaßen schmeckend, aber gesund und füllten unsere Wasservorräte auf.
Die Große Kreisstadt Horb war uns einen Besuch wert. Über die auch hier – wie an vielen anderen Brücken – mit Blumen geschmückte Neckarbrücke Flößersteg
fuhren wir relativ steil bergauf in die Altstadt zum prächtig verzierten Rathaus. 1925-1927 wurde die Fassade mit dem sehenswerten „Horber Bilderbuch“ bemalt.
Auch ein Marktbrunnen darf auf dem Marktplatz nicht fehlen. Horb birgt viele Sehenswürdigkeiten. Hier ein sehr kleiner Auszug dessen, was wir gesehen haben:
Den Aufenthalt in Horb nutzten wir, um eine Bleibe für die kommende Nacht zu finden. Werner telefonierte in bewährter Art, ich gab ihm die Telefonnummern. Wir entschieden uns für eine Nacht in Rottenburg. Entspannt fuhren wir weiter, da wir jetzt eine Bleibe gefunden hatten. Dieses Procedere führten wir jeden Tag gegen 15:00 bis 17:00 Uhr durch.
Auf dem Weg nach Rottenburg unterquerten wir die imposante 127 m hohe Neckartalbrücke Weitingen mit einer Länge von 900 m. Dennoch sieht diese Brücke filigran aus.
Vor Börstingen war eine kleine Pause angesagt mit Blick auf das Schloss Weitenburg.
Eigentlich wollten wir in Obernau Sprudel kaufen und vielleicht mal ins Werk gucken. Doch es war leider gerade Feierabend. Immerhin sah der Löwe ganz gut aus.
Rottenburg begrüßte uns mit einem Stocherkahn auf dem Neckar, hier wurde gerade der Platz auf dem Kahn gewechselt.
Unsere ruhige Unterkunft fanden wir im Hotel Garni Cafe Prinz Carl direkt am Bahnhof Rottenburg. Nach dem Abendessen in der Gaststätte Hirsch – wir setzten uns ins Freie – sammelten wir in Rottenburg ein paar abendliche Eindrücke, von denen wir hier nur einen Bruchteil zeigen können.
Unterkunft:
Hotel Garni Cafe Prinz Carl
Poststrasse 11 | 72108 Rottenburg am Neckar
Zweibettzimmer (Betten getrennt), sauberes Zimmer
ohne Frühstücksbuffett, pro Person 43,00 €.