neunter Tag, Mittwoch, 21.09.2016 – St. Goar – Koblenz und Abreise,

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Neunter Tag, Mittwoch, 21.09.2016

NeunterTag - unsere RouteNeunterTag – unsere Route

Neunter Tag - Höhenprofil, Steigung, Geschwindigkeit

Neunter Tag – Höhenprofil, Steigung, Geschwindigkeit, 39,9 km, +264m, -289m

Wir beide haben sehr gut geschlafen – alles war ganz ruhig in diesem kleinen Tal. Wieder einmal war das Frühstück ordentlich.

Heutiges Ziel war der Bahnhof Konstanz, um 13:15 sollte lt. Werner ein Zug fahren – allerdings mit mehrmaligem Umsteigen. Für etwas mehr Geld buchte er aber einen durchgehenden Zug – allerdings ohne Fahrradreservierung. Doch dazu später.

Bei bestem Morgenwetter fuhren wir zunächst an der Burg Rheinfels vorbei, die wir jetzt ordentlich aus  anderen Blickwinkeln bei Tageslicht betrachten konnten.

Zum Glück ist der Radweg von der B9 durch einen ausreichend breiten Grasstreifen getrennt und nach rechts blickt man auf den Rhein mit seinen Binnen- und Ausflugsschiffen

Radweg nördlich St. Goar

Radweg nördlich St. Goar

Da auf beiden Seiten des Flusses im engen Tal sowohl Bundesstraße als auch eine Eisenbahnstrecke verlaufen, muss man sich nucht wundern, wenn man auf solche Plakate stößt:

auch hier: Lärmbelastung

auch hier: Lärmbelastung

Überrascht waren wir durch langohrige Ziegen, die neben der Bahnstrecke grasten.

Wieder tauchten Burgen auf, dieses Mal in 200 m  Entfernung voneinander Sterrenberg und Liebenstein, die „feindlichen Brüder“.

Die "Feindlichen Brüder"

Die „Feindlichen Brüder“

Und Rüdesheim grüßte mit Asbach:

Boppard streiften wir, meine geschiedeneFrau war seinerzeit dort für ein Jahr in Ausbildung. Wir fuhren auf der Promenade an Boppard vorbei. Hinter Boppard gibt es einen schönen Rheinbogen.

Rheinbogen hinter Boppard

Rheinbogen hinter Boppard

Der liegt bei der Ortschaft Spay, herrliche Morgensonne schien, wir hatten Zeit, rasteten und betrachteten die vorbeifahrenden Binnenschiffe und Ausflugsdampfer.  Hier tat eine kleine Rast in der Morgensonne gut. Dabei entdeckten wir den rheinischen Dialekt:

Baujahr, mal anders geschrieben

Baujahr, mal anders geschrieben

und natürlich die prächtig auf dem Berg trohnende Marksburg.

Die Marksburg

Die Marksburg

Zu den Burgen am Rhein gibt es folgendes zu sagen:
In diesem Gebiet, das von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurde, gibt bzw. gab es im Durchschnitt alle 2,5 km eine Burg – über 40 sind noch mehr oder weniger erhalten! Viele kann man romantisch an den Ufern oder auf den Höhen sehen und mehrere besichtigen. Die allermeisten dieser Burgen sind aber „Neubauten“ des 19. und 20. Jahrhunderts. Fast alle Burgen waren zu Ruinen geworden – entweder durch Zerstörung, meist durch die Schweden im 30-jährigen Krieg, oder erst durch die Truppen Ludwigs XIV. im pfälzischen Erbfolgekrieg 1689, oder einfach durch Aufgabe der Nutzung und anschließenden Verfall. Ab dem 19. Jahrhundert hat man dann viele Ruinen im Zeitalter der Romantik wieder auf- oder ausgebaut, z. B. Rheinstein, Reichenstein, Stahleck, Sooneck, Katz und Maus und Lahneck. Auch Stolzenfels, in Sichtweite von Braubach auf der gegenüberliegenden Rheinseite, ist eine bedeutende Hervorbringung der Romantik – aber eben auch keine echte Burg mehr. Ganz wenige Ausnahmen wie Pfalzgrafenstein und eben die Marksburg haben die Zeiten unzerstört überdauert und erlauben uns heute einen Blick in frühere Jahrhunderte.

Bald erschien auf der einen Seite die Burg Lahneck und auf „unserer“ Seite das Schloss Stolzenfels.

Beim Anblick der Burg Lahneck kam uns sogleich unsere 3-Flüsse-Tour in den Sinn und dass wir nicht mehr allzu weit von Koblenz entfernt waren. Gegenüber, an der Lahnmündung waren wir vor 4 Jahren die Lahn flussaufwärts gefahren.

Die Festung Ehrenbreitstein kam in Sicht. Sie liegt gegenüber Koblenz, eine Seilbahn führt hinüber. Natürlich besuchten wir das Deutsche Eck an der Moselmündung.

Im Bois Stadtladen in Bahnhofsnähe versorgten wir uns mit Reiseproviant

Proviant einholen im Bioladen

Proviant einholen im Bioladen

und fuhren dann zum Bahnhof.

Wir stiegen in den IC 2024, letzter Wagen, in dem schon etliche Räder standen. Der Zug kann regulär nur 16 Räder mitnehmen – im Steuerwagen.

Aber Radfahrer*innen helfen sich gegenseitig.  Es gab doch noch Platz und der Schaffner meckerte nicht wegen der fehlenden Reservierung. Selbstverständlich hatten wir Fahrradkarten gekauft.
Da aber nach und nach mehrere Leute ausstiegen, unter anderem zwei nette Damen, mit denen wir uns angeregt zwischen Koblenz und Bonn unterhielten, bekamen auch unsere Räder einen „ordentlichen“ Platz. Und wir auch einen Sitzplatz, zunächst Klappsitz bei den Rädern, später im angrenzenden Abteil zum Ausspannen.

Werner spannt aus

Werner spannt aus

Mein Ausstieg war in Hamburg-Harburg. Werner musste noch etwa 1 Stunde über Altona nach Pinneberg weiterfahren.

Gegen 18:42 war ich zu Hause,

Ankunft 18:42 in Sinstorf

Ankunft 18:42 in Sinstorf

meinem treuen TRENGA-Rad versprach ich ein ordentliches Putzen und Ölen als Belohnung. Beide Räder haben alle Strapazen ohne die geringste Panne oder das geringste Nachstellen überstanden. So zahlt sich Qualität aus!

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