Übersichtstabelle
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Datum | von… | bis… | Tages-km | Gesamt-km | Fahrzeit | km/h, Schnitt | km/h, max. |
1.9.2012, Tag 1 | Seevetal-Meckelfeld | Oeventrop (Ruhr) | 57,58 | 57,58 | 03:21:36 | 17,13 | 49,12 |
2.9.2012, Tag 2 | Oeventrop (Ruhr) | Herdecke (Ruhr) | 83,55 | 141,14 | 04:57:04 | 16,87 | 34,63 |
3.9.2012, Tag 3 | Herdecke | Mülheim-Speldorf (Ruhr) | 92,46 | 233,78 | 05:34:31 | 16,61 | 36,7 |
4.9.2012, Tag 4 | Mülheim-Speldorf | Köln-Innenstadt (Rhein) | 88,72 | 322,51 | 05:46:57 | 15,33 | 35,38 |
5.9.2012, Tag 5 | Köln-Innenstadt | Andernach (Rhein) | 87,8 | 410,31 | 04:58:47 | 17,63 | 34,81 |
noch: Tag 5 | Sightseeing in | Andernach | 5,24 | 415,56 | 00:30:31 | 10,3 | 24,65 |
6.9.2012, Tag 6 | Andernach | Diez (Lahn) | 92,29 | 513,09 | 05:39:03 | 16,5 | 51,75 |
7.9.2012, Tag 7 | Diez | Solms (Lahn) | 69,26 | 582,35 | 04:16:14 | 16,21 | 46,67 |
8.9.2012, Tag 8 | Solms | Sterzhausen (Lahn) | 88,3 | 670,65 | 05:25:27 | 16,08 | 38,77 |
9.9.2012, Tag 9 | Sterzhausen | Frankenberg (Eder) | 99,33 | 769,98 | 05:59:11 | 16,59 | 54,01 |
10.9.2012, Tag 10 | Frankenberg | Fritzlar (Eder) | 69,7 | 839,68 | 04:19:46 | 16,38 | ? |
11.9.2012, Tag 11 | Fritzlar | Kassel (Fulda), Hbf | 54,81 | 894,49 | 03:26:08 | 15,95 | 35,38 |
11.9.2012, Tag 12 | HH-Harburg | Seevetal-Meckelfeld | 6,42 | 900,91 | 00:21:57 | 17,67 | 25,78 |
Durchschnittskilometer pro Tag (inkl. An- und Abreisetag) = 900,91 / 11 = ca. 82 km. Geschwindigkeit im Schnitt ohne Sightseeing Andernach 16,6 km / h. Ohne Stress mit Ansehen der Sehenswürdigkeiten und Pausen und inklusive der Langsamfahrstrecken (z.B. Stadtrundfahrten, aber auch Sand- und Plattenwege). Kilometerangaben sind bereits justiert.
Bericht:
Erster Tag 1.9.2012, tlw. bedeckt, ca 18 Grad, abends weniger als 12 Grad und klar
Wir fuhren mit dem Zug ab Hamburg-Harburg ab 08:57 Uhr, Räder im letzten, Sitzplätze im ersten Wagen des Zuges. Mit 40 Minuten Zwischenaufenthalt in Dortmund erreichten wir Winterberg / Sauerland um 14:23 Uhr. Begrüßt wurden wir von Drehorgelspielern, die sich an diesem Tag hier trafen.
Nun suchten wir die Ruhrquelle. Dank des Bikeline-Radwanderführers fanden wir den Weg, der sogar historisch war. Vorbei ging es an einem Bildstock. Unterhalb des Bildstockes zeigte uns eine Tafel an, dass wir auf einem sehr historischen Weg fuhren, der alten Heidenstraße.
Vom Bildstock aus nimmt einem der schöne Blick auf das Hochsauerland gefangen. Ab hier ging es dann bergab zur Ruhrquelle.
Nach einer kurzen Rast und dem obigen Belegfoto radelten wir weiter über 1a-Wege parallel zur L740. Kleinere Steigungen, aber noch mehr Gefälle kennzeichneten die Strecke mit netten Ausblicken.
Parallel zur L740 ging es an der Kartbahn in Niedersfeld vorbei nach Assinghausen. Dort stoppten wir wegen der wunderschön hergerichteten Fachwerkhäuser
mit Original-Inschriften und dem Grimme-Denkmal.
Unser nächster Fotostopp war der Kneipp-Kurort Olsberg mit seinem Stausee und den nahezu einheitlich weiß gestrichenen Häusern. Nach dem Stausee war die Ruhr ein kleines Flüsschen in Höhe der Brücke beim Parkhotel Olsberg.
Nun begleiteten wir die Ruhr flussabwärts auf der Steuerbordseite (also rechts). In Meschede suchten wir vergeblich eine Unterkunft. Wir erfuhren, dass es gerade an diesem Wochenende ein Heißluftballonwettbewerb stattfand und alle Quartiere belegt waren. So mussten wir weiter, sahen am Himmel eine Reihe Ballons, fuhren über die inzwischen breiter gewordene Ruhr und gelangten nach Oeventrop zu unserem Quartier im Ortsteil Glösingen. Nett aufgenommen. Wir bezogen flugs unser Appartement. Nach Duschen und Umziehen zu Fuß über die Ruhrbrücke in den Ort ins Restaurant Menetekel, Kirchstraße 13. Dort gab es Lachs und Kartoffelröstis. Abends ging es bei klarem Himmel im Mondschein zurück ins Appartement.
Quartier: Pension Becker
Glösinger Straße 25
59823 Arnsberg-Oeventrop
Tel. 0049 – 2937 – 403
Mobil: 0049 – 170 – 802 76 17
info@privat-pension-becker.de
Appartement: 75 € inkl. Frühstück.
Zweiter Tag So 2.9.2012, morgens kühl, fast nur sonnig, warm
Frühstück gab es, nachdem wir länger geschlafen hatten, um 08:00 Uhr. Die Wirtin war äußerst muffelig, aber sehr korrekt und sehr knapp in ihren Äußerungen. Wir starteten um 08:50 Uhr. Viele Brücken überqueren die Ruhr. Als erste die Kaiser Wilhelm Brücke bei Rumbeck, daneben eine moderne Straßenbrücke. Wenige hundert Meter weiter eine Eisenbahn- und die Autobahnbrücke der A46.
In Arnsberg-Uentrop stießen wir auf den „Green Mound“ als öffentliche Kunst. Beim Arnsberger Bahnhof
überquerten wir neben den Eisenbahngleisen und das Tunnelportal im Rücken die Ruhr. Kurz schauten wir uns den Bahnhof an und dann stießen wir auf Kunstwerke in der Ruhr
Kurz das Hirschberger Tor angesehen, ein Kriegerdenkmal und wieder hinaus aus der Stadt.
Bei Niedereimer wurden die Reste eines Auwaldes in derRuhraue zum Natura 2000-Gebiet erklärt. Zwischen Hüsten und Neheim trafen wir auf exotische Haustiere – Trampeltiere des Circus Kaiser und auf Wassersportmöglichkeiten. Weiter ging es an der nun wieder naturnahen Ruhr entlang. An einem Aussichtspunkt studierten wir das Gewässerauenkonzept „Mittlere Ruhr“.
Vor Wickede bekommt die Ruhr schon eine ansehnliche Breite. Das Tal ist breit und von Mähwiesen gesäumt.
Das Stauwerk Wickede – Echthausen und die Ruhrbrücke der
Bahn in Wickede nebst Fußgänger- und Radfahrerbrücke wirken für sich. Überschwemmte Mähwiesen vor der Stadt mit entsprechenden Rindern. Wickede selbst ließen wir liegen. Ab hier bis Fröndenberg fuhren wir auf der Trainingsroute des Radrennfahrers Erik Zabel. Weitere Wehre und ein Kraftwerk zeugen von der Nutzung der Ruhr. In
Fröndenberg nahmen wir uns für das hochinteressante Kettenschmiedemuseum um 12:45 für 1 ¾ Stunden Zeit, das eng mit dem Hamburger Hafen verbunden war (Ketten, Marine, Seefahrt). Life-Schmieden von Ketten, Tipps für Messerpflege, Kaffee und selbstgemachter Kuchen.
Am riesigen Fröndenberger Trichter vorbeikamen wir nach weiteren 20 km, teilweise am Ruhrfeldgraben entlang, in der Hansestadt Schwerte an. Entlang an schönen, denkmalgeschützten Häusern fuhren wir zum Eiscafe auf dem Marktplatz. Hier bemerkte Werner, dass er sein Portemonnaie in der Kettenschmiede liegenlassen hat. Nach Telefonaten brachte ein Vereinsmitglied Werner das Portemonnaie zum Marktplatz.
Total entspannt und erleichtert fuhren wir durch das noch immer grüne Ruhrtal weiter. Bei Westhofen ein kurzer Abstecher zur Ruhr-Akademie in einem alten Schlossgebäude und über einen schönen Weg direkt an der Ruhr entlang.
Wir stießen auf eine Informationstafel zur Möhnetalsperren-Katastrophe im 2. Weltkrieg. Weiter ging es an der ex-Feldmühle-Papierfabrik vorbei zum Hengsteysee im Norden von Hagen. Blick auf das Kaiser-Wilhelm-Denkmal und Hohensyburg. Natürlich interessierte uns das Laufwasserkraftwerk
und das Pumpspeicherwerk. (Köpchenwerk). Dort kreuzten wir die Ruhr nach Herdecke über eine kombinierte Eisenbahn-/Straßenbrücke.
In Herdecke erreichten wir gegen 19:40 Uhr das Garni-Hotel. Im Hotel findet man Fahrradkunst. Zimmer sauber und ok.
Auf Empfehlung des Hotels gingen wir ein Stück auf dem Pilgerweg nach Santiago de Compostella entlang, aber nur bis zum Restaurant La Piazza. Super Essen! Preis / Leistung ist ok.
Quartier:
Rheinischer Hof
Hauptstraße 50
58313 Herdecke
02330 4821
http://www.rheinischerhof-herdecke.de/
Dritter Tag Mo 3.9.2012, morgens fast wolkenlos, nur ein paar hohe Wolken sind zu sehen
Um 6:00 Uhr Wecken u.s.w., weil es bereits um 7:00 Frühstück gibt.
Sonnenaufgang ist erst nach 6 Uhr. Es war ein nettes Frühstücksbuffett aufgebaut. Wir starteten um 08:06 Uhr und fuhren erst einmal über die Ruhr, um gleich nach der Brücke rechts Richtung Westen abzubiegen. Der 220 m hohe Schornstein des Cuno-Kraftwerkes wies und den Weg zum Ruhrviadukt. Dort überholten wir muslimische Sportlerinnen, züchtig bekleidet.
Am Harkortsee entlang führte der Weg durch den Wald (Schotterweg)
zum romantisch gelegenen Wasserschloss Werdringen.
Dort schauten wir uns um, leider war es geschlossen (Montag!). Über einen fast zugewachsenen Pfad gelangten wir zur Brücke über den Rangierbahnhof in Hagen-Vorhalle,
einem der neun großen Rangierbahnhöfe Deutschlands. Ich fühlte mich an den großen Rangierbahnhof Maschen erinnert. In Vorhalle stießen wir auf ein Ehrenmal
und die daneben liegende Kreuzkirche. Weiter ging es auf der B226 parallel zum Rangierbahnhof, die wir am Ende des Rbf Richtung Ruhr verließen. Nördlich Volmarstein stießen wir auf die L675, die wir in Wetter verließen. Ab dort führte der Weg parallel zu den Bahngleisen
und ist sehr gut zu fahren. Nachdem wir Bommern passiert hatten, stießen wir auf das Gruben- und Feldbahnmuseum Zeche Theresia, das auch geschlossen hatte. Aber ein Aktiver auf dem Gelände gestattete uns den Zutritt und wir konnten uns den Fuhrpark ansehen.
Die nächste Zeche wartete auf uns in Witten, nämlich die Zeche Nachtigall. Leider war immer noch Montag und alles geschlossen. Wir entdeckten noch ein paar alte ausrangierte Eisenbahnwagen.
Die nächste Station machten wir an der Ruhrtalfähre oder Fähre Hardenstein. Der Fährmann war so nett und machte einen kleinen Abstecher zur Ruine Hardenstein. Dabei unterhielten wir uns mit ihm und seiner Frau prächtig. Das Fährentgelt war freiwillig!
An ein paar Häusern mit alten Balkeninschriften vorbei gelangten wir zur Ostspitze des Kemnader Sees mit kleinem Leuchtturm. Den See entlang auf der Nordwestseite kamen wir zu Erbstollen, wie den Sanct Mathias 2 mit Hinweistafel an seinem Mundloch.
Auch die ersten Fördertürme sahen wir auf dem Weg zum Bochumer Eisenbahnmuseum, immer auf einem Lein- oder Treidelpfad direkt an der Ruhr entlang.
Dazu fuhren wir die Ruhrschleife Hattingen entlang mit Blick auf das Haus Custodis nahe der Ruinen der Isenburg. Schleusen und andere wassertechnische Bauten haben es uns angetan. Daher schauten wir uns auch die Schleuse Dahlhausen an,
eine von 16 Schleusen, die auf Anordnung von König Friedrich II. für die Ruhrschifffahrt gebaut wurde. Nun erreichten wir das Eisenbahnmuseum in Bochum-Dahlhausen. Es war immer noch Montag – und leider geschlossen! Das war schon etwas frustrierend. Für die nächste Reiseplanung: Montags keine Museumsbesuche einplanen!
Kaffedurst – beheben am Ruhrufer gegenüber Essen-Steele im Bootshaus Ruhreck: Dieses erreichten wir um 13:30 Uhr nach 53,36 km. Es gab gerade mal durchschnittlichen Apfelkuchen (der war entgegen der Ankündigung unserer Meinung nicht hausgemacht!) bei durchschnittlichem Kaffee und durchschnittlicher Bedienung – lieber was anderes suchen. Nachdem wir uns die Springkrautbestände,
die an vielen Ufern die heimische Vegetation unterdrückten, ansahen, radelten wir um 14:10 Uhr weiter. Auf der anderen Uferseite ragte der Förderturm der Zeche Heinrich (Essen-Überruhr / Holthausen – Bild siehe weiter oben) hervor. Eigentlich könnte man alle diese Punkte anlaufen und studieren – nur die Zeit reicht nicht. An einem Trupp ruhender Kanadagänse vorbei rollten wir zum Baldeneysee mit Blick auf die Villa Hügel.
Diese gehört der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach – Stiftung und ein imposantes Bauwerk über dem Baldeneysee unweit der S-Bahn–Station Essen-Hügel. In Werden überquerten wir die Ruhr und besichtigten die Papiermühlenschleuse, die etwa 230 Jahre alt ist. Weiter am idyllischen Ruhrufer entlang auf dem sehr guten Leinpfad Richtung Kettwig.
Dort die Ruhr erneut überquert und weiter nach Mintard mit seiner Ruhrtalbrücke (A52). Sie ist in Deutschland mit 1.830 Metern die längste Straßenbrücke aus Stahl aus den 60er Jahren. Der Lärm einer Autobahn ist gewaltig.
Mühlheim ließen wir rechts liegen und kürzten die Ruhrschleife ab. Denn nun wurde es Zeit, unsere Unterkunft aufzusuchen. Um 18:04 erreichten wir das Landhaus Sassenhof in Mühlheim – Speldorf nach 92 Kilometern. Wir bekamen unsere Zimmer in einem Nebengebäude, sauber, ordentlich, wohl auch für Monteure gedacht. Das Haus ist auf Radreisende eingestellt.
Quartier:
Landhaus Sassenhof
Schellhockerbruch 21 – 23
45478 Mülheim a. d. Ruhr
Tel. 0208 – 999 180
Fax 0208 – 5 14 65
http://www.landhaus-sassenhof.de/
Vierter Tag Di 4.9.2012, ein fast wolkenloser sonniger Tag
Start nach dem guten Frühstück um 08:10 vom Landhaus Sassenhof aus. Es ging durch den Ostteil des Duisburger Stadtwaldes, wobei wir einige Villen übersahen wie z.B. die Klöckner Villa. Über die L78, die A3 überquerend und links am Zoo und der Uni vorbei zum Hauptbahnhof Diusburg. Dort entdeckten wir ein Fahrradgeschäft, denn ich musste bei meinem Rad das Lenkerspiel nachstellen lassen. Doch zuvor fuhren wir durch Europas größten Binnenschiffhafen zum Deutschen Museum der Deutschen Binnenschiffahrt, das wir nach 14 km und einigen Fotostopps, die die Fahrzeit verlängern, um 09:30 Uhr erreichten. Hier hätten wir eine halbe Stunde bis zur Öffnung warten müssen. So begnügten wir uns mit dem Anschauen der Informationstafeln und radelten wieder etwas zurück, um zur Rheinorange
zu kommen, zur Ruhrmündung, die wir nach lumpigen 20 km um 10:16 Uhr erreichten. Fotos gemacht,
ein paar Impressionen gesammelt, Lenkerspiel nachgestellt und um 11:36 zur Regionalbahn nach Düsseldorf Hbf. Automaten machten uns Probleme (waren halt nicht die HVV-Automaten). Am Düsseldorfer Hauptbahnhof ging es um 12:00 Uhr weiter. Die Rheinpromenade
lädt zum Verweilen ein. Wir fuhren durch den Medienhafen und an den schönen Düsseldorfer Rheinauen
auf gutem Weg weiter. Hamm ließen wir links liegen und fuhren auf dem Hammer Deich, was uns an den Stadtteil Hamm in HH erinnerte. Die Rheinbrücken sind beeindruckende Bauwerke. Entlang der L293 gelangten wir nach Benrath und bogen hinterm Schlosspark ab, um uns nach 48 km um 14 Uhr das Schloss anzusehen.
Es war Kaffeezeit und hier schmeckten Kaffee und Kuchen besser als am Vortag! Nach etwas Ruhe setzten wir unsere Fahrt um 14:40 durch die Rheinauen südlich von Urdenbach fort. Dabei passierten wir eine Streuobstwiese, die ans Alte Land erinnerte. Wir wollten nach Zons, das ging aber nur per Rheinfähre.
Die Altstadt ist unbedingt sehenswert und einen Abstecher wert.
Auf der Westseite des Rheins ging es weiter, oft über die Leinpfade, die wir ja auch von der Ruhr her kennen. Beim riesigen Chemiekomplex Bayer Dormagen mussten wir die B9 benutzen, es war dennoch erträglich. Ab Worringen, südlich des Chemiekomplexes BAYER, konnten wir wieder den Rheindamm mit bester Oberfläche befahren – durch die Rheinauen. An der Fähre Langel – Hitdorf gab es Eis für Werner um 16:25 nach 69 km. Nun waren wir bereits auf Kölner Stadtgebiet, auf der anderen Rheinseite liegt Leverkusen. Um die Fordwerke mussten wir herumfahren, dann ging es weiter am Rheinufer entlang.
In der modernen Jugendherberge nach Köln-Riehl sollte angeblich noch Platz für uns sein in einem Doppelzimmer. Als wir unser Gepäck abgeladen hatten und das Zimmer beziehen wollten, stellten wir fest, dass es ein Vierbettzimmer war und bereits zwei Betten belegt waren. Da ich ein Intensivschnarcher bin, ging es nicht. Ich versuchte, für mich einen Schlafplatz in einem Aufenthalts- oder Seminarraum oder einer Kammer zu bekommen, leider ergebnislos trotz Aufbietung aller Verhandlungskünste. So mussten wir uns nach 83 km nochmals aufs Rad schwingen – gegen 19 Uhr. Vorher suchten wir nach einer Unterkunft. 19:30 ging es weiter. Unter der Kölner Seilbahn unterdurch hatten wir vom Konrad Adenauer Ufer einen schönen Blick auf die Hohenzollernbrücke und den Dom. Wir fuhren zum Römisch Germanischen Museum und schauten uns von außen ein über 2.200 Jahre altes Mosaik an. Den imposanten Kölner Dom
betrachteten wir von außen, denn jetzt wollten wir zur Unterkunft, dem Thai Hotel in der Innenstadt. Das erreichten wir nach 89 km gegen 20:21 Uhr. In einem Kölner Biergarten ließen wir den Abend bei einer Haxe und bei einer deftigen Suppe ausklingen. Werner und ich durften mal wieder in einem Doppelbett schlafen, mit Blick auf den Kölner Dom.
Unsere Räder parkten auf einem zwei Stockwerke unter uns gelegenen Balkon hinter einer Karaokebar, die zum Hotel gehört. Das Zimmer war sehr sauber, wir konnten nichts bemängeln. Mit 99 € ohne Frühstück zwar teuer, aber gut.
Quartier:
Thai Royal Hotel – Restaurant – Karaokebar
Hohenzollernring 46
50672 Köln
Tel.: (0 22 1) 59 81 34 – 0
Fax: (0 22 1) 59 81 34 – 98
Internet: www.thairoyal.de
FünfterTag Mi 5.9.2012, ein fast wolkenloser sonniger Tag
Das Hotel verließen wir um 07:33. Wir fuhren an dem Rest einer römischen Stadtmauer an der Zeughausstraße vorbei zum Kölner Dom, um diesen in Ruhe von außen zu betrachten. Da es neben Kirchen und Domen oft Bäckereien gibt, konnten wir dort unser Frühstück futtern und Werner konnte einen Satz Batterien kaufen. So begannen wir die heutige Etappe um 08:45 Uhr. Wieder waren die zahlreichen Rheinbrücken in ihrer Ausgestaltung und kleine Rheinschiffe mit Restaurants interessant. Vor der Severinsbrücke stießen wir auf die von einem Niederländer gebaute Arche Noah,
die auch später Hamburg in 2013 zum Kirchentag anlief. Am Schokoladenmuseum vorbei. Nahe der Rodenkirchener Autobahnbrücke liegt das schmucke Bootshaus „Alte Liebe“. Szenenwechsel in Godorf um 09:35 Uhr bei Stromkilometer 672. Eine gewaltige Shell-Raffinerie ist zu sehen. Es ist die größte Raffinerie Deutschlands!
Östlich des Ortes Wesseling ging es wieder in die Rheinaue. Viele Klettengewächse fielen uns am Leinpfad auf. Die Ausschilderung des Radweges ist bestens.
Nach 39 km um 11:10 Uhr legten wir südlich der Kennedybrücke eine Rast ein. Nach 20
Minuten fuhren wir durch das ehemalige Regierungsviertel, jetzt World Conference Center am Langen Eugen und an der Deutschen Welle mit einigen interessanten Skulpturen am Rheinufer vorbei. Auf der anderen Rheinseite sahen wir das exklusiv gelegene Gästehaus auf dem Petersberg. Remagen, bekannt durch den Film über die Brücke, heute Friedensmuseum. Das war für uns ein Muss zum Besichtigen um13:10 Uhr nach 62 km.
Im Remagener Ortsteil Kripp fanden wir eine Konditorei und ließen es uns dort gut schmecken. Bad Breisig fiel uns als hübscher Rheinort auf mit schöner Promenade, die wir langsam durchfuhren inkl. Abstecher in den Ort. Auf dem Weg nach Andernach gab es schöne Ausblicke vom Radweg aus. Bei Namedy ein markanter Spruch des Schützenvereins aus alten Zeiten…
Nach 88 km erreichten wir in Andernach das Hotel Zum Stadion um 16:40 Uhr. Nach dem Frischmachen starteten wir um 17:30 beim Hotel zu einer gemütlichen Stadtrundfahrt inkl. Abendessen. Unsere kleine Stadtrundfahrt führte uns zum Funken-Narren-Brunnen, Stadtmauer und Läuferkreuz, Rundem Turm, Mariendom, Stadtmuseum, Restaurant.
Quartier: Hotel zum Stadion Stadionstraße 10
56626 Andernach Telefon 02632 / 43878 Telefax 02632 / 492867 http://www.hotelzumstadion.de/
38 € p. Pers. im Einzelzimmer inkl. Frühstück Zimmer: gut, auf Radler eingestellt.
Sechster Tag Do 6.9.2012, morgens leicht bewölkt, durchweg sonnig
Nach dem Frühstück um 07:00 Uhr starteten wir um 07:45 Uhr. Vorbei ging es am Andernacher Hafen, interessant war der Name „Rasselstein“ eines großen Umschlagbetriebes.
Gleich darauf führte uns der Leinpfad zum ersten Nahziel: Koblenz mit Moselmündung. Brücken: eine moderne ist die Raiffeisenbrücke bei Neuwied auf historischem Grund. Schon die Römer bauten seinerzeit dort eine Holzbrücke über den Rhein.
Es folgte das AKW Mülheim Kärlich. Wir fuhren auf dem Leinpfad, durch dichte Hecken konnte man es von Nahem kaum sehen. Dafür aber Tafeln des Wasserlehrpfades Rheindörfer mit interessanten Informationen. Gegen 09:30 erreichten wir – nachdem wir vorher die Festung Ehrenbreitstein
bemerkt hatten – beim Kilometer- stand (Rainer: 25,67, Werner: 26,05) Koblenz. Über die Moselbrücke zunächst Batteriewechsel bei meinem Tacho. Dann kurz in einen Supermarkt und anschließend zum Deutschen Eck.
Dort starteten wir um 10 Uhr und waren fast versucht, die Seilbahn nach Ehrenbreitstein zu benutzen. Statt dessen benutzten wir eine kleine Rheinfähre namens Schängel,
die uns zum Ort Ehrenbreitstein brachte. Beeindruckend gleich am Anleger die Hochwassermarken. Auf dem östlichen Rheinufer ging es weiter, eine Nilgans auf der Straßenlaterne war auch neu für mich.
Gegen 11:15 tauchte das hübsche Schloss Stolzenfels auf der anderen Rheinseite auf. Stolzenfels liegt genau gegenüber der Lahnmündung und der Stadt Lahnstein. Dort rasteten wir kurz und betrachteten die Binnenschiffe.
Hier sahen wir auch die sehr gut gemachten Infotafeln zum Lahnradweg und Rheinradweg.
Nun ging es lahnaufwärts. An der Burg Lahneck unterhalb vorbei (liegt natürlich wieder auf der anderen Flussseite) den Empfehlungen der ebenso gut gemachten Infotafen zum Lahn-Radweg folgend begleiteten wir eine romantische Lahn. Das Lahntal ist teilweise recht eng. Und entlang der Bahnlinie gibt es noch intakte, kupferne Telegraphendrähte!
Bis Bad Ems wieder gewohnt sehr gute Radwege nahe der Lahn. Bad Ems besichtigten wir entlang der Promenade mit russisch-orthodoxer Kirche, Kaiser-Wilhelm Denkmal, Zarenbüste, Hotel de Russie, Spielbank und einem Eiscafe. Dort rasteten wir.
Kurz vor 13 Uhr ging es weiter mit Blick auf Badeschloss, Kursaal und Quellenturm.
Nun mussten wir doch das Wirtshaus an der Lahn finden. Werner war schon mal in dieser Gegend und führte uns zielstrebig nach Dausenau. Von der Lahnbrücke war das Original deutlich zu sehen. Auch einen schiefen Turm kann Dausenau vorweisen.
An Nassau mit seiner Burg fuhren wir vorbei. Der Wegweiser (Lahntalradweg und Oranier Fahrrad Route) zeigte auf das Kloster Arnstein. Ein paar Höhenmeter mussten wir schon bewältigen. Rücksichtnahme auf Werners Herz war geboten, also öfter mal bei den Anstiegen durch schöne Wälder pausieren.
Wir waren jetzt einige Meter über der Lahn auf einer Art Höhenweg und sahen etwas unterhalb von uns das Schloss Langenau und das Kloster Arnstein.
Noch einige Höhenmeter und dann hatten wir das Kloster oberhalb von und vor Obernhof erreicht.
Dort schauten wir uns um. Um 15:30 starteten wir, querten bei Obernhof die Lahn und weiter ging es lahnaufwärts durch das immer enger werdende Lahntal mit Weinbergen!
In Laurenburg mussten wir uns entscheiden, ob wir die folgende Lahnschleife durchfahren oder – wie vorgeschla- gen – die Kreis-straße über die Berge mit etlichen Höhenmetern nehmen sollten. Wir fragten einen Landwirt, der auch diesen Weg mit seinem Trecker befuhr, ob es möglich sei. Er sagte zurückhaltend ja. Also entschieden wir uns, der Lahn treu zu bleiben. An einer Stelle mussten wir Äste, die über dem Weg lagen, beseitigen (war es etwa der Landwirt?). Wir schafften uns Platz und wurden mit einem sehr ruhigen, breiteren und romantischen Lahntal mit herrlichem Blick auf den Gabelstein belohnt.
Nun wurde der Weg enger, hatte Schotter und verjüngte sich immer mehr, je näher wir nach Geilnau kamen. Der Gleichgewichtssinn war gefordert, gleich unterhalb des Weges floss die Lahn.
Zwischen Geilnau und Balduinstein herrliche Allee. Vor dem nächsten Ort Birlebach-Fachingen sahen wir am anderen Ufer das Werk des Fachinger Mineralbrunnens mit entsprechender Infotafel zur Fachinger Heilquelle und natürlich zur Lahn. Nun war es nicht mehr weit zum Zielort Diez.
Nach 92 km erreichten wir das Hotel Kreuzhof um 18:25 Uhr.Saubere Zimmer für 30 € inkl. Frühstück (Einzelzimmer). Abends machten wir einen Rundgang durch Diez
und fanden ein tschechisches Restaurant „Klein Prag im Gasthaus Bremser“, Marktplatz 4 (sehr gut, http://www.gasthausbremser.de/index.html ).
Quartier:
Hotel Garni „Zum Kreuzhof“
Ernst-Scheuern-Platz 3
65582 Diez/Lahn
Telefon 06432 4460 o. 0175/8522296
Telefax 06432 7460
http://www.kreuzhof-diez.de/
Kosten: EZ inkl. Frühstück 30 €
Siebter Tag Fr 7.9.2012, morgens kühl, Nebel auf der Lahn, danach durchweg sonnig
Heute schon um 5:40 Uhr aufgestanden und Karten geschrieben sowie Sachen gepackt. Nach dem Frühstück Start. Das Schloss Oranienstein ließen wir rechts liegen (haben wir nicht bemerkt). Wir führen ins freie Feld und in ein weites Lahntal und fingen schöne Stimmungen
an der Lahn ein. Der Limburger Dom
war schon von Weitem zu erkennen. Um 09:00 Uhr erreichten wir nach 8,5 km Limburg. Eine sehenswerte, mittelalterliche Stadt,
die eine Rundfahrt lohnt. Natürlich besichtigten wir den Dom
und hatten auch von dort einen schönemn Blick in das Lahntal.
Um 09:45 weiter zum Gegenstück des Limburger Doms, nämlich über die alte Lahnbrücke und dann am Nordufer der Lahn. Um 10:29 besichtigten wir St. Lubentius
in Dietkirchen nach etwa 18 km. Blick zurück nach Limburg zur Autobahnbrücke der A3. Weiter ging es direkt an der Lahn entlang – Topinambur wächst hier wild am Ufer. Nach weiteren 2 km waren wir um 11:08 in Runkel, wo Werner bei EDEKA ein isotonisches Getränk besorgte. Wunderschön die Burg und die Lahnbrücke, die wir nutzten.
Wieder ging es auf einem Leinpfad weiter stromaufwärts. Mit einem Blick auf die Burg Schadeck zu den nächsten Ortschaften. Vor Villmar trafen wir auf den Bodenstein mit dem König Konrad Denkmal – am anderen Lahnufer. Vorbei an der Schleuse (handbetrieben)
erreichten wir Villmar über die sogenannte Marmorbrücke. An Villmar vorbei fuhren wir den Lahnbogen entlang und stießen zwei Bögen weiter auf die Lahntalbahn,
die uns und die idyllische Lahn begleitete. Beim Bahnhof Fürfurt nach 37 km sahen wir ein
Schild „Paradiso“, das uns an das Restaurant von Peters Bruder
erinnerte. Bei km 43 bei der Ortschaft Gräveneck legten wir um 13:20 Uhr eine kleine Saftpause um 13:20 Uhr ein. So gelangten wir nach 47 km zum Schiffstunnel Weilburg,
den wir uns genau ansahen. Nach der Besichtigung des Schlosses
und des herrlichen Schlossgartens
ging es in ein Cafe. Gegen 15:10 Uhr. Kurz vor Ahausen entdeckten wir die restaurierte ehemalige Erzverladestation. Bei Löhnberg stießen wir auf den Herkunftsort Selters mit gleichnamiger Abfüllerei. Es folgten Einige km an Straßen-, Bahn- und Bundesstraßenquerungen, nicht so schöner Weg. Die bisher schönsten Abschnitte lagen zwischen Lahnstein und Dietz, vor Dietz (inoffizieller Radweg), Dietz bis Weilburg. Unsere Pension erreichten wir nach 70 km um 17:05 im Ort Solms. Schönes Dachzimmer mit Blick auf den Ort. Abends gingen wir in die Pizzeria „Da Fulvio“ www.da-fulvio.de mit vielfältiger Speisekarte und gutem Essen.
Quartier:
Pension Waldblick (bikeline)
Schöne Aussicht 9
35606 Solms
Telefon: +49 6442 1427
http://pension-waldblick-solms.com/
Achter Tag Sa 8.9.2012, morgens kühl, danach durchweg sonnig
Vor dem Frühstück um 07:00 schöne Morgenstimmung beim Blick aus dem Fenster.
Um 08:00 Uhr starteten wir von einer Höhe von 136 m und mussten auf 220 m auf die Hochfläche kommen.
Fast oben bemerkte zuerst ich, etwas später auch Werner, dass wir die Zimmerschlüssel nicht abgegeben hatten. Also zuerst ich alleine, später Werner und ich gemeinsam zurück von Braunfels nach Solms. Das war auch gut so, denn Braunfels lag absolut nicht auf unserer Route. Wozu manches doch gut sein kann! In Solms noch mal kurz in den ALDI, um Tagesproviant zu holen. Der Lahntalradweg führte uns bis Wetzlar durch landwirtschaftlich geprägte Flächen, auch parallel zur B49 und an Gewerbegebieten entlang. Also war etwas Kilometerfressen angesagt. Unterbrochen durch Ausblicke auf eine romantische Lahn
und ihre Schleusen, wie in Oberbiel an der K828. Kurz vor Dalheim ging es einmal direkt an der Lahn entlang bis zur Eisenbahnbrücke Bodenfeld, aber zuvor war längst der Dom zu Wetzlar zu sehen.
Über die alte Lahnbrücke
fuhren wir an schönen Fachwerkhäusern
entlang in einem Schlenker zum Dom.
Dort bekamen wir eine Führung, individuell nur für uns. Um 10:07 starteten wir wieder durch die schöne Lahnstraße. Vor der Lahnbrücke bogen wir in den Eselsberg ein, um bei einem Biobäcker Proviant zu ordern. Nun zurück über die Brücke und das optokinetische Gleichgewicht am Lahnufer getestet. Hinter Wetzlar betrachteten wir kleine Zicklein und ernteten von Straßenbäumen sehr lecker schmeckende Äpfel alter regionaler Sorten. Wir unterquerten die A 45, streiften Lahnau und gelangten hinter Heuchelheim wieder an die Lahn. Ein Stück parallel zur E44 und schon waren wir in Gießen. Hier einen Schlenker in die Stadt zum Botanischen Garten (auch Fahrradschieben ist hier nicht erlaubt, nette Nachbildung von Sauriern),
zum neuen Schloss und auf den Markt.
Hier ließen wir uns Fischbrötchen schmecken. Start um 12:40 bei 37,5 km. Hinter Wißmar querten wir erneut die Lahn – bei einer Bahnbrücke der sogenannten Kanonenbahn. Zwischendurch schöne Abschnitte an der Lahn
, ein Rotmilan über uns. So erreichten wir auf sehr guten Wegen
Marburg mit dem weithin sichtbaren Schloss. Wir besichtigten den Marburger Dom,
durchfuhren Marburg (Stadtrundfahrt, Eis essen), starteten wieder an der Elisabethkirche um 16:00 Uhr bei 72 km wechselten die Lahnseite und & Co nach Sterzhausen. Immer schmaler wurde die Lahn, z.B. an der Brücke hinter Cölbe.
Nach einigen Telefonaten von einem Haus aus, das doch nicht unsere Unterkunft war, fanden wir auch das außen gerade bearbeitete, innen aber super eingerichtete Gästehaus der Villa Lahnaue mit einer Küche pro Stockwerk. Nach 88 km um 18 Uhr. Vergeblich versuchten wir, in Sterzhausen etwas zu Essen zu bekommen. Das Restaurant Wittgensteiner Hof hatte Betriebsferien. Also auf nach Caldern. Am Ortseingang gab es das geöffnete Restaurant „Zur Lahnbrücke“, die Folienkartoffel war gut, die Rückfahrt bei Sternenschein ebenfalls.
Quartier:
Villa Lahnaue Andreas Bruder
Obere Bahnhofstraße 3
35064 Lahntal – Sterzhausen
0175 – 736 6 331
http://www.villa-lahnaue.de/ andreas-bruder@gmx.net
Neunter Tag So 9.9.2012, morgens kühl, danach durchweg sonnig
Gegen 7:00 aufgestanden, Sonnenaufgang fotografiert,
07:50 Start, unsere Zimmermiete legten wir in den Briefkasten.Frühstück gab es beim Bäcker „Oppa Ewald“
im REWE am Ortsausgang. Dort starteten wir um 08:40 auf unseren staubigen Rädern. Vorbei am Restaurant „Zur Lahnbrücke“ fuhren wir in den sonnigen Sonntagmorgen hinein, vorbei an Wehren in der Lahn und gelegentlich die Lahn über eine Brücke kreuzend. Nun begleiteten wir wieder die Lahntalbahn. Kurzer Stopp bei der ehemaligen Eisenhütte Carlshütte. Sehr schöner Radweg durch das wieder sehr breite Lahntal.
Kurz vor Biedenkopf Höhenmeter! Biedenkopf durchfuhren wir um 10:15 nach 24 km, ein Foto von dem Schloss und zurück an die Lahn. Ab und zu gab es eine Infotafel zum Lahnradweg. Romantische kleine Lahn
vor Bad Laasphe. Dort bogen wir um 11:11 nach etwa 35 km in die Königstraße,
die uns langsam in die Höhe führte. Nun waren wir auf der L718 durch das Laasphetal
unterwegs, um den Kamm des Rothaargebirges um 13:25 nach etwa 46 km zu erreichen etwa an der Kreuzung L718 mit der K46.
Nun ging es runter ins Edertal nach Arfeld mit einer wunderschönen Ederlandschaft.
Nun fuhren wir den Ederauenradweg Richtung Bad Berleburg. Sehr schön auf dem Damm einer stillgelegten Bahnstrecke mit schönen Ausblicken zwischen Arfeld und Schwarzenau.
Eine Rast an der Schwarzenauer Mühle um 14:20 nach 57 km war uns nur recht. .Gutes Preis- / Leistungsverhältnis für Radwanderer. Um 14:45 ging es weiter, nachdem Werner die Unterkunft in Frankenberg gesichert hatte. Direkt an einem Steinbruch
fuhren wir in Beddelhausen vorbei. Bei Hatzfeld gibt es eine Infotafel über den Eder-Radweg, auf dem wir jetzt fuhren.
Bei Holzhausen wurde es etwas abenteuerlich beim Überqueren einer alten Bahnbrücke, die eigentlich noch gesperrt war.
Es klappte aber gut. So sparten wir einen Umweg über Holzhausen. Vor Dodenau konnten wir über eine kleine Ederfurt
fahren. Dort stießen wir auch auf einen alten Schwanzhammer.
Weiter ging es durch die Feldmark mit Getreidefeldern und vor Frankenberg trafen wir auf die Eisenbahnlinie Nuttlar-Frankenberg
und nach 99 km und noch einigen Steigungen in Frankenberg selbst bei der Gaststätte / beim Hotel Goldener Engel um 18:30 Uhr ein. Sehr schöne Zimmer mit alten Möbeln, Bauernmalerei, geschmackvoll und künstlerisch eingerichtet. Abends Essen im Hotel auf der Terrasse.
Quartier:
Gaststätte Goldener Engel
Obermarkt 6
35066 Frankenberg
Tel.: 06451/22477
http://www.goldener-engel.com/index.htm
Zehnter Tag Mo 10.9.2012, morgens kühl, danach durchweg sonnig
Um 07:30 gab es ein normales Frühstück. Werner wechselte Bremsbeläge hinten aus für seine Magura-Bremse.
Etwas nachjustieren musste er sie auch. Technische Probleme bisher an den Rädern: Werner Luft 1x hinten nachpumpen, Rainer: 3 mal Kette vom kleinen Kettenblatt gesprungen, mehr war bisher nicht, toi toi toi! Wir starteten um 08:30 Uhr und machten eine Stadtrundfahrt
durch dieses wunderschöne Städtchen.
Steinhaus, Obermarkt, Kirche. Dann begleiteten wir die Eder mit schönem Rückblick auf Frankenberg. Ab Viermünden begleiteten wir wieder die Bahn auf einem Schotterweg, gut zu fahren, aber 30 Minuten später ein gemeines Schlagloch, das wir rechtzeitig sahen.
Bei Kirchlotheim kreuzten wir um 09:45 nach 19 km die Eder
und hielten uns ab Herzhausen auf der Südseite des Edersees. An Infotafeln vorbei erlebten wir einige malerische Ausblicke über den See bei wolkenlosem Himmel. Der Weg am Edersee war gut ausgebaut,
hatte aber ein paar Höhenmeter. Infotafeln wie z.B. zum Naturschutzprojekt Kellerwald-Region sorgten für Abwechslung. Um 11:10 rasteten wir nach 31 km immer noch am Edersee. Bei Bringhausen sahen wir ein Fahrgastschiff auf dem Edersee. Gleich darauf ein Schild zur Gaststätte Wieseloh (beinahe: Weseloh).
Der Halbinsel Scheid auf der Ostseite gegenüber in Rehbach (Fähre) mussten wir Fischbrötchen essen und unseren Proviant am „Strand Markt“ bei der Segelschule auffrischen.
Schloss Waldeck kam in Sicht, bald auch die 48 m hohe Staumauer. Diese besichtigten wir natürlich um 13:30 Uhr nach 46 km.
Weiter ging es der Eder folgend ohne große Stopps bis Fritzlar.
In der Tourist-Information buchten wir eine saubere Ferienwohnung mit zwei getrennten Schlafgelegenheiten, die etwas außerhalb in der Gartenstraße lag. Ankunft nach 69km um 16:30 Uhr. Wir unternahmen per Rad eine kleine Stadtrundfahrt.
Der Chinamann hatte geschlossen. Wir gelangten zum Italiener am Markt.
Es gab sizilianisches Hähnchen, alkoholfreies Weizen, Grappa und Kaffee (21 €). Gegen 20:30 waren wir zurück.
Quartier:
Haus Reinbold
Gartenstraße 17
34560 Fritzlar
Tel.: 05622 / 2618
Mobil: 0171 / 2201629
Keine Website
Elfter Tag Di 11.9.2012, morgens erst sonnig, dann bald einsetzender Regen, später wieder sonnig
Frühstück war ok. So starteten wir um 08:00 bei Regen.
Wir fanden bald zur Eder, unterquerten die A49, durch das Vogelschutzgebiet Ederauen mit zahlreichen Gewässern. Vor Lohre verfuhren wir uns auf einem Feldweg – entsprechend sahen wir und unsere Räder aus
– es regnete immer noch etwas weiter. Mal eine Burg, die Felsburg in Felsberg,
hier auch eine Hinweistafel. Um 11:00 Uhr erreichten wir nach 30 km Grifte. Beim REWE gab es Kaffee, Kartoffelbrötchen und Proviant. Hinter Grifte pirschten wir uns an die Mündung der Eder in die Fulda.
Wir kletterten über einen Elektrozaun im Uferbereich. Zäune und Tore sind einfach keine Hindernisse für uns.
Interessante Bahnbrücken gibt es, z.B. die bei Baunatal – Gunthershausen.
Einen Igel entdeckten wir per Zufall, ein stattliches Exemplar.
Bei Fuldabrück an der Rad- und Gehwegbrücke über die Fulda bemerkten wir durch eine Infotafel, dass wir auf dem Märchenlandweg und zugleich dem hessischen R1 fuhren. Unter die A44 hindurch
betrachteten wir in Bergshausen den alten Fährkahn am Fuldaufer mit Infotafel.
Auf dem Campingplatz in Kassel reinigte Werner sein Rad.
Ich verzichtete darauf, dementsprechend sah mein Rad auch aus.
Dann ging es zur Orangerie, die wir um 13:05 nach 52 km erreichten. Wir umrundeten gemütlich das Gelände.
Um 13:40 waren wir nach lumpigen 54 km am Hauptbahnhof Kassel angekommen. Werner besorgte die Fahrkarten nach Hamburg. Hier hatten wir noch Wartezeit.
Die genossen wir auf dem Bahnhofsvorplatz, denn die Sonne ließ sich wieder blicken. Wir versuchten, die durchnässten Socken und Schuihe zu trocknen. Überall sahen wir die Zeichen der Dokumenta.
Beeindruckend fanden wir auch die moderne Regionaltram,
die wir benutzten, um nach Kassel-Wilhelmshöhe zu kommen. Dort hatten wir noch ein bisschen Wartezeit am Gleis.
In Lüneburg hieß es, wieder umzusteigen – mit Wartezeit – und auch 15 Minuten Verspätung des Metronom.
Wir treffen in den Zügen oft andere Reiseradler, mit denen wir schnell ins Gespräch kommen und uns austauschen. So wird es nicht langweilig und die gekauften Zeitungen bleiben teilweise ungelesen. Nun wird der Zug nach Hamburg angezeigt:
Wieder einmal hatten wir eine sehr interessante Tour gewählt. Immer wieder gibt es Unvorhergesehenes – und das ist gut so! Das hält uns munter!