Siebter Tag, Montag, 19.09.2016
![SiebterTag - Höhenprofil, Steigung, Geschwindigkeit bis zur Mündung in Mannheim](https://www.auf2raedern.de/wordpress/wp-content/uploads/2016/09/Profile_Tag7_ab_Mannheim-300x220.jpg)
Siebter Tag – Höhenprofil, Steigung, Geschwindigkeit bis zur Mündung in Mannheim, 29,6 km, +227m, -229m
Wir hatten in der Jugendherberge je ein Doppelzimmer als Einzelzimmer erhalten. Beide Zimmer waren gut und zweckmäßig eingerichtet. Bereits um kurz nach 6 standen wir auf und packten die Sachen, um anschließend zum gut bestückten Frühstücksbuffett zu gehen.
Wir starteten um 08:20 Uhr. Der Weg führte uns durch das breite Neckartal mit Ackerbaunutzung wie hier westlich von Dossenheim.
Den Ort ließen wir rechts liegen.
Jetzt bei der Nachbearbeitung habe ich gefunden, dass ein Abstecher sich gelohnt hätte zum Steinbruch Leferenz, dem Geotop des Jahres 2009. Naja, man kann nicht alles Sehenswertes ansehen, dafür reichen 10 Tage leider nicht aus.
Vor Neckarhausen gab es wieder eine Fähre, eine gleichnamige, die fotografiert werden musste. Pro Erwachsener mit Rad kostet die Fahrt 60 cent.
Die Stadt Ladenburg, in der der Autopionier Carl Benz bis zu seinem Tode lebte, begrüßte uns mit eindrucksvollem Fach- und Mauerwerk. An der gewaltigen Stadtmauer entlang zum malerischen Marktplatz samt Brunnen vor der St. Gallus-Kirche führte uns der Weg.
- Gewaltige Stadtmauer in Ladenburg
- Fachwerk Cronbergergasse
- schmales Fachwerkhaus Hauptstraße
- Ensemble an der Hauptstraße
- Marktplatz Ladenburg mit Brunnen und St. Gallus Kirche
- Hexenturm Ladenburg
- Martinstor Ladenburg
- Hl. St. Martin im Martinstor
Hexenturm und Martinstor (mit Skulptur der Mantelteilung) nahmen wir mit, bevor wir den breiten Neckar über die Brücke querten
und Ladenburg verließen.
Schon waren wir in Mannheim-Neuostheim und betrachteten die Carlo-Schmid-Brücke mit nicht fertig gestellten Anschlusszufahrten am S-Bahnhof. Die Anbindung Neuostheims auf der Südseite der Brücke wurde seinerzeit nicht kreuzungsfrei ausgeführt. Die für kreuzungsfreien Verkehr nötigen Auf- und Abfahrten wurden an der Brücke zwar baulich vorbereitet, aber nicht realisiert.
- Carlo-Schmidt-Brücke Mannheim Neuostheim
- Nicht angeschlossene Zufahrten zur Carlo-Schmidt-Brücke
Unser Weg führte nun parallel zu den S-Bahn-Gleisen auf der linken und etwas weiter entfernt zum Neckar auf der rechten Seite.
- Neuostheim – Mannheim – S-Bahnhof
- Radweg parallel zur S-Bahn und Neckar
- S-Bahn-Zug
Bei der Kurpfalzbrücke auf drei gewaltige, jeweils 100 m hohe, sternförmige Wohntürme der Neckaruferbebauung Nord, durchfuhren die Quadratestadt mit den kurzen Straßenschildern und Adressen
- Hausnummer
- Straßenschild
und gelangten am Museumsschiff Mannheim (auf der anderen Neckarseite, zugleich Technoseum) vorbei
zur Neckarmündung. 362 km haben wir den gesamten Neckar von der Quelle bis zur Mündung begleitet. Das war ein je Erinnerungsfoto von uns beiden wert.
- Werner an Neckarmündung
- und Rainer
Hier beobachteten wir eine Weile, wie Binnenschiffer es gelang, vom Neckar aus um etwa 270 Grad nach backbord und gegen die Strömung in den Rhein abzubiegen. Am Beispiel der Theresia Majer aus Gundelsheim (kennen wir ja :-)) kann man das Können des Käptens bestaunen:
- Theresa Majer vor dem Einbiegen in den Rhein
- sie biegt in den Rhein stromaufwärts ein
- und gibt tüchtig Gas
- das Ruder richtig einschlagen
- und fast geschafft!
Nun wurde der Rhein unser Begleiter, genau gesagt, das letzte Viertel des Oberrheins. Wir ahnten nicht, dass wir uns auf der Friesenheimer Insel befanden. Das hätte ich als in Friesenwerdermoor bei Hamburg geborener eigentlich sofort bemerken müssen.
- Ab hier beginnt für uns der Rhein-Radweg
- auf dieses Schild achten wir nun
Aber gegenüber lag das riesige BASF-Gelände in Ludwigshafen. Hier befindet sich der größte zusammenhängende Chemiestandort der Welt – gegliedert in mehr als 300 Einzelbetriebe zuzüglich Zulieferfirmen!
Das zog unsere Aufmerksamkeit auf sich.
Gut, die Insellage merkten wir, als wir dieses Schild sahen – die Altrheinfähre hat montags Ruhetag –
- ausgerechnet montags
- ist kein Fährbetrieb…
also wieder ein paar Kilometer zurück zur Brücke über den Bonadishafen, zu deren Fuße sich ein kleiner Zirkus niedergelassen hatte.
- über die Rampe auf die Altrheinbrücke
- Schild Altrhein
- dies ist er.
- Unter der Brücke campiert ein Zirkus,
- wohnlich eingerichtet
- mit seinen Tieren.
15 Minuten später dachten wir, dass wir nun lange genug in Baden-Württemberg waren. Also wurde es Zeit, nach Rheinland-Pfalz zu wechseln. Es bot sich eine Autobahnbrücke an!
Die Theodor-Heuss-Brücke ist zwar nur 22 m hoch. Die Vorlandbrücken haben je ein Treppenhaus. Über 73 Stufen gelangt man auf die Brücke und kann auf dem breiten Mittelstreifen das Westufer des Rheins erreichen. Dort geht es 75 Stufen hinab. Dazu mussten wir die Packtaschen vom Fahrrad abnehmen. Naja, darin sind Werner und ich durchaus geübt.
- Das Treppenbauwerk – Gepäck vom Rad runter
- die Treppen rauf
- volle Dröhnung durch den Autolärm
- oben den Blick auf den Rhein flussabwärts
- und Blick auf BASF
- und wieder runter…
Gleich darauf verpassten wir vor Worms, bei Bobenheim-Roxheim, den Schatz im Silbersee zu bergen. Ja, nun ist es zu spät. Zwar bemerkten wir viele große Parkplätze und Zugänge zum See, aber Worms lockte uns doch sehr. Eine sehr gute Ausschilderung führte uns direkt zur Rheinpromenade der Stadt. Der 53 m hohe Nibelungenturm grüßte uns, der westliche Brückenkopf der ersten festen Rheinbrücke an dieser Stelle.
Wo es einen Nibelungenturm gibt, kann Hagen nicht weit sein, hier ist er:
- Hagen mit dem Schatz
- noch mal in groß – auf der Rheinpromenade in Worms
Das ihm gewidmete Hagendenkmal erinnert an die Versenkung des Nibelungenschatzes im Rhein durch Hagen von Tronje. Also, wir hätten doch vielleicht am Silbersee suchen sollen!
Nun folgte die obligatorische Stadtrundfahrt. Insbesondere fielen uns das Ludwigsdenkmal
- Dudwigsdenkmal, Worms
- Dudwigsdenkmal, Worms
und der äußerst sehenswerte Dom St. Peter, den wir auch besichtigten, auf. Dieser Dom wurde vor 998 Jahren geweiht! Auf der Internetseite lesen wir folgende Sätze, die mir sehr gut gefallen:
„Der Wormser Dom St. Peter ist mehr als ein kunsthistorisch bedeutendes Denkmal früherer Architektur.Der Dom ist Haus Gottesund Haus der Menschen,aller Menschen, die ihn besuchen:
zum Gottesdienst, zum Gebet,
auf der Suche nach Stille
oder in Bewunderung der Kunstwerke.“
- Dom St. Peter, Worms
- Tafel über dem Kaiserportal
- Dom St. Peter, Worms
- Taufbecken
- Rosette
- gotisches Relief „Wurzel Jesse“
- Detail: „König David“
Tief beeindruckt verließen wir den Dom und wurden prompt an unsere Heimatstadt durch ein Gaststättenschild erinnert:
Nun folgte eine Agrarlandschaft gegenüber dem hessischen Biblis (das Bild vom AKW schenken wir uns). Hier müssen die Leute gerne Zwiebeln essen, zahlreiche Zwiebeläcker sahen wir.
- Zwiebelacker gegenüber Biblis
- Zwiebelacker gegenüber Biblis
Wenig weiter, in Hamm am Rhein, entdeckten wir eine kulinarische Köstlichkeit, panis et vinum. Das lockte zu einem leckeren Mittagsimbiss und einem Klönschnack mit dem Inhaber.
- panis et vinum in Hamm, außen unscheinbar, aber
- innen: oho!
- Speisekarte
Gestärkt fuhren wir einige Kilometer später am Elb- (ääh) Rheindeich entlang, der uns schon an einen der Elbdeiche erinnerte.
Noch hatten wir keine pfälzischen Weintrauben gesehen. Wir wollten doch die Traubenqualität zwischen Neckar und Rhein vergleichen.
Lange mussten wir nicht radeln, um durch große Weinplantagen des Weingutes Rech südlich von Oppenheim zu gelangen. Vermutlich wären wir ohne eine Radwegumleitung hier nicht vorbeigekommen.
- Weinfelder südlich Oppenheim
- Weingut Kim Rech
- Umleitung beendet
Nun war es schon spät geworden, am Ortsbeginn von Nierstein hatten wir unsere Bleibe gebucht. So durchfuhren wir Oppenheim ohne eine gewiss interessant gewesene Rundfahrt.
Schließlich erreichten wir unsere Unterkunft Kaffeehaus & Pension Rheinblick am Ortseingang von Nierstein mit sehr netten Inhabern.
Nach dem Einrichten in unseren Zimmern gingen wir die leere Rheinpromenade
entlang und dann Richtung Marktplatz. Dabei entdeckten wir dieses Motorrad im Schaufenster von Theobald Letherworks:
- lederverkleidetes Motorrad im Schaufenster
- Theobald Letherworks
Wir fanden trotz Montag als Ruhetag das Civitas-Weinrestaurant.
- civitas Nierstein
- civitas Nierstein
Es war das einzige, was am Marktplatz in Nierstein geöffnet hatte – mit sehr guten Speisen und Wein.
Zurück in der Pension stellten wir fest, dass Werner das Zimmer mit Rheinblick erwischt hatte, ich das Zimmer zur Straße (Rheinallee – B9!) und der dahinter (auch nachts) entlangfahrenden Eisenbahn.
Dementsprechend konnte ich nur bei geschlossenem Fenster schlafen und musste in der Nacht ein Mal lüften. Dafür war der Zimmerpreis trotz einwandfreien Zimmers etwas zu hoch.
Unterkunft:
Kaffeehaus & Pension Rheinblick
Sironastraße 6,
55283 Nierstein
Telefon: 06133 / 577 68 62
E-Mail: info@kaffeehaus-rheinblick.de
saubere Einzelzimmer, Einzelbett, Du/WC, Blick zum Rhein (gut) oder aber zur Str´ße und Eisenbahn, die in unmittelbarer Nähe verlaufen (nachts Fenster schließen!)
inkl. sehr gutem Frühstücksbuffett, pro Person 45,00 € ?