vierter Tag, Freitag, 16.09.2016, Wernau – Besigheim

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Vierter Tag, Freitag, 16.09.2016

Vierter Tag - unsere Route

Vierter Tag – unsere Route

Vierter Tag - Höhenprofil, Steigung, Geschwindigkeit

Vierter Tag – Höhenprofil, Steigung, Geschwindigkeit, 88,6 km, +723m, -779m

Schön, wenn man ein ruhiges Zimmer hat. Werner schlief leider zur Straße hin und musste sein Fenster geschlossen halten wegen des Lärms. Frühstück gab es im Gasthof Rössle Garni nicht, aber beim nahe gelegenen Bäcker Hunn frühstückten wir bereits um 07:40 Uhr.

Eine halbe Stunde später erreichten wir Plochingen. Der Neckar fließt hier träge und ist ab hier schiffbar. Das führte zur teilweisen Kanalisierung und 27 Staustufen bis Mannheim, wo der schiffbare Neckar nach rund 200 km  in den Rhein mündet.

Bild vom Neckar bei Plochingen

Der Neckar bei Plochingen

Teile des Hundertwasserhauses waren bereits von der markanten Neckarbrücke aus zu sehen. Leider verpassten wir, den sehenswerten Innenhof des Hauses zu besuchen. Ein kurzes Video auf der Homepage von Plochingen vermittelt aber einen guten Überblick.

Bild des Hundertwasserhauses in Plochingen

Hundertwasserhaus in Plochingen

Wie in den meisten Städten fuhren wir ins Zentrum und gelangten so an den Fischbrunnen in der Marktstraße.

Bild vom Fischbrunnen Plochingen

Fischbrunnen Plochingen

Dort gelangten wir zum prächtigen Alten Rathaus und zur Ottilienkapelle.

Vor Esslingen

Bild von der Neckarschleuse Esslingen

Neckarschleuse Esslingen

sehen wir eine Schleuse am eingezwängten Neckar und gleich darauf die griechisch-orthodoxe Kirche, erbaut 1995.

Bild der griechisch-orthodoxe Kirche in Esslingen

griechisch-orthodoxe Kirche in Esslingen

Wir durchfuhren die Stadt Esslingen. Die Stadtkirche St. Dionys

Stadtkirche St. Dionys, Esslingen

Stadtkirche St. Dionys, Esslingen

zeigte uns einige Schätze.

Leider reichte die Zeit nicht, sich die Frauenkirche

Frauenkirche, Esslingen

Frauenkirche, Esslingen

anzusehen.

 

Am Bahnhof Esslingen entdeckten wir die gerade ein Jahr alte, vorbildliche Radabstellanlage PedalEs.

vorbildliche Radstation in Esslingen

vorbildliche Radstation in Esslingen

Die Landeshauptstadt Stuttgart ließen wir bewusst links und rechts des Neckars liegen. Wenn man mehrere Tage in der Natur unterwegs ist, verzichtet man gerne auf die Naturferne und Enge einer Großstadt. Eine Großstadt kann man sich besser im Rahmen einer Städtereise ansehen.

Der Weg führte uns in der Höhe von Stuttgart-Mitte am Mercedes-Benz-Museum vorbei an die Cannstatter Wasen,

Aufbau auf den Cannstatter Wasen

Aufbau auf den Cannstatter Wasen

auf denen die Schausteller gerade ihre Fahrgeschäfte aufbauten.

Nachdem wir auf die Westseite des Neckars gewechselt waren, machte uns ein uns überholender „Leichtradler“ auf den Auquell-Brunnen aufmerksam.

Vorsichtig probierten wir das Wasser, befanden es für gut und füllten unsere Flaschen auf. Gesund ist es allemal! Eine Infotafel wies uns darauf hin, dass wir an dem zweitgrößten Mineralwasservorkommen Europas stehen, dem Bad Cannstatt-Berger Mineralwasservorkommen mit einer täglichen Gesamtschüttung von 22 Mio Litern!

Das Mineralwasser der Auquelle tritt seit der ersten Bohrung durch einen natürlichen Überdruck oberirdisch aus. 1981 wurde die Quelle, deren Ruhewasserdruck bis 6,80Meter über die Geländehöhe reicht, neu gefasst. Ein Teil steigt im nebenan stehenden gläsernen Turm empor.

Es gibt auch anderes Gutes zu Naschen und zu trinken. Wir entdeckten im Cannstatter Zuckerle eine der besten Weinlagen in Württemberg und erlaubten uns, ein paar Trauben zu kosten – zuckersüß waren diese.

steile Weinberge bei Mühlhausen

steile Weinberge bei Mühlhausen

Die Weinbauern Mühlhausen e.V. führen den traditionellen Weinbau hier dankenswerterweise fort und sichert so das Wissen über diese Anbaumethoden.

Infotafel Weinbauern Mühlhausen

Infotafel Weinbauern Mühlhausen

Auf dem Neckar begegnete uns die 105 m lange, 11 m breite ÖHRINGEN.

Am Remseck mündet die Rams in den Neckar. Die Neckarbrücke Remseck für Fußgänger und Radfahrer führt auf die andere Seite.

Brücke Neckargröningen bei der Remsmündung

Brücke Neckargröningen bei der Remsmündung

Den Ort Poppenweiler ließen wir „rechts“ liegen und fuhren ins Schutzgebiet Zugwiesen auf der Binnenseite der Neckarschleife. Hier wurde ein Stück naturnahe Auenlandschaft geschaffen. Vor drei Jahren wurden 800 m Neckardamm abgetragen und wir wunderten uns, wie schnell dieses Gebiet von Pflanzen und Tieren besiedelt wurde. Wir beobachteten eine Zeitlang Enten, Kormorane, Reiher von der Beobachtungsplattform aus.

Der Weg

Weg im Neckarbiotop Zugwiesen bei Ludwigsburg

Weg am Neckarbiotop Zugwiesen bei Ludwigsburg

führte uns nach Ludwigsburg zum Residenzschloss

und Blühendem Barock. Wir waren sehr beeindruckt von der Architektur sowohl des Schlosses als auch der Barockgärten. Hier kann man locker einen oder mehrere Tage verbringen.

Auch hier trafen wir – wie fast überall – auf Nilgänse.

Nilgans im Blühenden Barock

Nilgans im Blühenden Barock

Nach einem Kaffee  mit ordentlichem Zubehör ging es wieder auf die Route.

An der nächsten Neckarschleife durften wir nicht den hübschen Ort Marbach mit Schillers Geburtshaus verpassen.

Marbach, Schillers Geburtshaus

Marbach, Schillers Geburtshaus

Hier stießen wir aus das Geburtshaus des uns unbekannten Tobias Mayer, der posthum 1765 einen Preis zur genauen Bestimmung der geografischen Länge für die Schifffahrt erhielt.

Wieder kostete es weitere Höhenmeter, um zur Marktstraße zu gelangen, wo sich Werner wohlverdient wegen der Höhenmeter einen deftigen Leberkäse gönnte.

Marbach, Marktstraße, mit Oberen Torturm

Marbach, Marktstraße, mit Oberen Torturm

Bei der Nachbearbeitung stellte ich fest, dass wir hier oben noch hätten Teile der alten Burgmauer und des neu gestalteten Burgplatzes ansehen können.

Wir verfahren uns selten. Und noch seltener mehr als 500 Meter. Doch irgendwie reizte uns eine stillgelegte, zu einem Radweg umgebaute Bahntrasse entlang der Murr

Radweg an der Murr bei ehemaliger Bahntrasse

Radweg an der Murr bei ehemaliger Bahntrasse

und so merkten wir erst am Ortseingang der Gemeinde Murr, dass uns verfahren hatten. Dort entdeckten wir einen Weihestein und einen Weihealtar aus der Römerzeit.

Wir studierten die Infotafel und dann ging es zurück zum Neckar entlang einem weinbewachsenen Steilufer mit üppigen Trauben kurz vor Freiberg am Neckar.

Nach der Neckarschleife sahen wir ein Binnenschiff auf Augenhöhe in der Schleuse bei Pleidelsheim / Ingersheim.

Neckarchleuse Pleidelsheim

Neckarchleuse Pleidelsheim

Vor Mundelsheim fielen uns die für uns Norddeutsche sehr kleinen Ackerstückchen auf (Folge der Erbteilung), die alle noch genutzt werden.

Folge der Erbteilung: Miniäcker

Folge der Erbteilung: Miniäcker

Hinter Mundelsheim fuhren wir wieder an einer romantischen Neckarschleife entlang mit einem steilen, weinbewachsenen Prallufer.

Vorbei ging es an Hessigheim mit seinem Rathaus. Es ist eines der ältesten und schönsten Häuser Hessigheims und stammt aus dem 15. Jahrhundert und war – wie könnte es anders sein – das Anwesen eines Winzers.

Hessigheim, 1987 restauriertes Rathaus

Hessigheim, 1987 restauriertes Rathaus

In der Nähe eine alte Bauinschrift.

Bauinschrift in Hessigkeim

Bauinschrift in Hessigkeim

Diese alte Bauinschrift ist beim Landkreis Ludwigsburg registriert.

Entlang einem schönen Neckarsbogen verließen wir Hessigheim.

Neckarbogen zwischen Hessigheim und Besigheim

Neckarbogen zwischen Hessigheim und Besigheim

Etwa eine halbe Stunde später erreichten wir Besigheim mit wunderhübschen Fachwerkhäusern.

In der Karlstraße 3 bekamen Werner und ich bei Privatzimmer Saußele eine geräumige, nette Bett + Bike – Unterkunft unterm Dach mit Balkon und Küchenzeile.

Wir sahen uns den Schochentrum und das Steinhaus aus dem 12. Jahrhundert an

und wollten uns eigentlich die (geschlossene) evangelische Stadtkirche ansehen, aus der plötzlich Herr Dieter (79 Jahre jung) hinaustrat.

Herr mit zwei weiteren Interessenten

Herr mit zwei weiteren Interessenten

Wir begrüßten uns und da wir Interesse an dem Hochaltar zeigten, erhielten wir eine exklusive Privatführung, speziell zum spätgotischen Cyriakus-Hochalter aus der Zeit um 1520,

der Christoph von Urach zugeschrieben wird.

Im Ratsstüble genossen wir den Besigheimer Felsengarten, Trollinger mit Lemberger, Wurmberg.

Auf dem Weg zurück kamen wir am schon angeleuchteten Schochenturm und Steinhaus vorbei.

Abendstimmung mit Steinhaus und Schochenturm

Abendstimmung mit Steinhaus und Schochenturm

Nachts konnten wir beide Balkontüren weit geöffnet lassen.

Unterkunft:
Bett & Bike
Privatzimmer Saußele
Karlstr. 3
74354 Besigheim

Tel.: 07143 / 35147
Handy:0172 / 7215563
E-Mail:nfo@privatzimmer-sausse…

sehr geräumige, nette und saubere Bett + Bike – Unterkunft unterm Dach mit großem Balkon, Du / WC und Küchenzeile.
Mit ordentlichem Frühstück, pro Person 26,00 €.

 

zum fünften Tag