Nordseeküstenradweg Schweden 2011 – Reisebericht
Übersichtstabelle
(durch Klick auf das Datum gelangen Sie zum entsprechenden Abschnitt):
Datum | von… | bis… | Tages-km | Gesamt-km | Fahrzeit | km/h, Schnitt | km/h, max. |
1.7.2011, Tag 1 | Seevetal-Meckelfeld | Kopenhagen – Helsingør (Camping) | 23,5 | 23,5 | 2:42:50 | 8,66 | 27,91 |
2.7.2011, Tag 2 | Helsingør (Camping) | Båstad (Camping) | 94,14 | 117,64 | 6:57:35 | 13,52 | 36,26 |
3.7.2011, Tag 3 | Båstad (Camping) | Falkenberg Camping, südlicher Platz | 85,88 | 203,53 | 5:23:43 | 15,91 | 46,65 |
4.7.2011, Tag 4 | Falkenberg Camping, südlicher Platz | Åsa (Camping) | 83,67 | 287,2 | 5:27:24 | 15,33 | 33,93 |
5.7.2011, Tag 5 | Åsa (Camping) | Camping südl. Göteborg | 70,22 | 357,43 | 4:56:01 | 14,23 | 42,68 |
6.7.2011, Tag 6 | Camping südl. Göteborg | Kungälv Camping Vandrerhjem | 59,29 | 416,73 | 4:20:31 | 13,65 | 41,48 |
7.7.2011, Tag 7 | Kungälv Camping Vandrerhjem | Ytterby – Göteborg – Fähre Stena Germanica | 17,14 | 433,87 | keine | Angaben | |
8.7.2011, Tag 8 | Kiel – Fähre Stena Germanica | Seevetal-Meckelfeld | 8,01 | 441,88 | 00:41:47 | 11,5 | 35,56 |
Durchschnittskilometer pro Tag (inkl. An- und Abreisetag) = 410,37 / 6 = ca. 68,57 km.
Geschwindigkeit über die Tage 2 bis 7 im Schnitt 14,52 km / h. Aber: Matthias Knieschmerzen zwangen zu langsameren Fahren !
Ohne Stress mit Ansehen der Sehenswürdigkeiten und Pausen und inklusive der Langsamfahrstrecken (z.B. Stadtrundfahrten, aber auch Sand- und Plattenwege). Kilometerangaben sind bereits justiert.
Bericht:
Erster Tag
1.7.2011, tlw. bedeckt, ca 12-13 Grad, windig, nachts Regen.
Seevetal-Meckelfeld —> Kopenhagen —> Helsingør (Camping) 27 km
Um 06:30 Uhr standen wir auf. Matthias und ich fuhren mit einem Metronom vom Bahnhof Meckelfeld nach Hamburg Hauptbahnhof. Wir hatten Glück, dass wir einen zuvor fahrenden, aber erheblich verspäteten Zug in Meckelfeld erwischten, denn es gab Streiks beim Metronom. Acht Minuten nach unserer Ankunft am Hauptbahnhof enterten wir um 08:43 den nächsten Zug nach Flensburg
Dort wollen wir einen Anschlusszug über Kolding nach Kopenhagen finden. Der direkte ICE in nur 4 1/2 Stunden über die Vogelfluglinie nimmt keine Räder mit!
In Flensburg hatten wir reichlich Zeit. Am Südermarkt holten wir Geld und schauten uns die Stadt, den Laden in der Flensburger Brauerei, das Nordertor und den Jachthafen an der Flensburger Förde an. Dort kauften wir gegen 12 Uhr beim „Fördekieker“ Bismarck- und Matjesbrötchen mit Flens und Alterwasser. Das Wetter hält sich, windig, bewölkt mit gelegentlichem Sonnenschein. Der Zug Richtung Kopenhagen Osterport fuhr um 12:56 Uhr. Gegen 15:10 waren wir in Odense. Der Zug hielt an fast jeder Station. Erst kurz vor 17 Uhr erreichten wir den imposanten Kopenhagener Hauptbahnhof im Freitagsnachmittagsberufsverkehr nach 8 1/4 Stunden! Nach dem Geld abheben besuchten wir den Nyhavn mit Jazzbands, sahen die Oper und ein Kulturfestival und die kleine Meerjungfrau, wie es sich gehört. KOP hat viel zu bieten, hier muss man länger bleiben.
Nun reichte aber unsere Zeit nicht, um von KOP nach Helsingør zu radeln. Also nahmen wir den Øresundståg (wie der ICE HH-KOP) von KOP Østerport nach Helsingør. Dort bewunderten wir den schönen Bahnhof (Backstein). Probeweise fuhren wir zum Fähranleger, dann am Schloß Kronborg vorbei zum Helsingør Camping Grønnehave. Um 20:30 hatten wir unsere Zelte auf dem Campingplatz aufgebaut. Wir fuhren mit dem Rad hinein nach Helsingør, um dort bei einem Italiener am Hafen zu Abend zu essen. und genossen die schöne Abendstimmung am Hafen auf einer Bank vordem Restaurant.
Kurz vor 22 Uhr kauften wir am Bahnhof Helsingør bei 7 11 einen Absacker für jeden. Die Wolken zogen zu. Die Straßenbahn fährt direkt am Zeltplatz vorbei. Im Zelt hatten wir das Gefühl, dass sie uns überfährt, und das mehrfach nachts und schon frühmorgens.
- Besuch des shops der Flensburger Brauerei
- Ankunft Kopenhagen Hbf
- Matthias vor dem Tivoli Kopenhagen
- Blick auf den Nyhavn, Kopenhagen
- Bahnhof Helsingør
- Camping Helsingør, erste Nacht
Zweiter Tag
2.7.2011, nachts und morgens Regen, ab Vormittag trocken, später sonnig.
Helsingør (Camping) —> Båstad (Camping) 94,14 km
So schön der Abend war, so sicher kam der Regen in der Nacht. Zeltabbau bei Regen macht keinen Spaß! Um 07:40 Uhr packten wir schon mal die Sachen zusammen. Der Kiosk auf dem Campingplatz öffnet erst gegen 08:00 Uhr, einen Aufenthaltsraum gibt es hier nicht. Aufs Frühstück verzichteten wir wegen des Regens. Mein Zelt, das elf Jahre alt ist, lässt Wasser durch den Boden. Glücklicherweise sind alle Sachen in den Ortlieb-Taschen verstaut. Nur die Schaumstoffunterlage lag im Wasser. Der Schlafsachk ist trocken geblieben. Zeltabbau im Regen und dann zur Fähre. Um 08:30 Uhr waren wir auf der Fähre und aßen an Bord unser Frühstück. Mozarella und Krabbenbrötchen. Wir mussten schnell frühstücken, denn die Überfahrt dauert für etwa 4 km ganze zwanzig Minuten. Während der Überfahrt regnete es weiter. Ca. 09:00 Uhr Anlegen in Schweden. Der Regen lässt nach.
Durch das Gewerbegebiet radelten wir zum Rathaus. Um 09:20 Uhr betrachteten wir das Modell von Helsingborg unterhalb der landborgen, dem Burgtor. Beim Putzen brach meine Brille am Steg. Wir mussten nun nach einem Optiker suchen. Vorm Touristbüro mussten wir noch eine Weile warten, bis es öffnete. Wir bekamen die Tipps für einen Optiker. Erneute Wartezeit nach dem Aussuchen eines 180 € teuren Ersatzgestells, in das so leidlich die Gläser hineinpassten und deren Bügel zu kurz geraten waren, so dass sie auf der Oberkante meiner Ohren drückten. Aber besser, als alles verschwommen zu sehen…
Die Wartezeit überbrückten wir im Cafe Fahlmanns (Anno 1914) in der Kullagatan mit leckeren Auslagen und mit Blick auf die verregnete Fußgängerzone. Unser Wunsch war nun, möglichst bald raus aufs Land und Richtung Göteborg radeln. Nach Erhalt der Brille wurde es auch trockener und wir radelten entlang der Küste aus der Stadt heraus.
Zwischenstopp an der Strandgaten beim Örestrandsbadet. Diese Stelle wird Helsingborgs Copacabana genannt und hier tobt bei schönem Wetter gewiss das Leben, aber heute mangels Sonne und Wärme eben nicht. Leicht verhangener Blick auf Fähren und das dänische Helsingør mit dem Schloss Kronborg. Vor Palsjö Badet zweigten wir ins Landesinnere, am Hof Palsjö kvarn vorbei, ab, dann bergauf. Brille neu ist noch ok, Es regnet nicht mehr. Schöne Häuser sind zu sehen.
Um 12:45 erreichten wir Allerum. Nun wollen wir den Ginstleden finden. Mit der Sonne kommen einige Mücken.
Fahraufnahme von Matthias zwischen Kattarp und dem kleinen Hof Östraby, wir durchradeln eine dänische Maislandschaft bei leichtem Gegenwind. Um 14 Uhr hatten wir 32.6 km gefahren. Vorbei an einer dänisch anmutenden Kirche im Zentrum von Xxx. Wenige km weiter passierten wir den Gusthof Rögle mit Oldtimern und einem sehr schönem Herrschaftshaus. Weiter ging es nach Utvällinge.
Vor Ängelholm verfransten wir uns an dem Fluss Rönne Å verfranst. Wir mussten doch ein ganzes Stück zurück, um über eine Brücke zu gelangen uns aßen etwas Frustschokolade. Ersatz kauften wir kurz vor Ängelholm im IGA-Markt . Das Wetter blieb gut, leichter Gegenwind, Schönwetterwolken.
Nach Ängelholm fuhren wir entlang der Küste an sehr schönen Schwedenhäusern vorbei bis kurz vor Vejbystrand. An einem Waldstückchen badeten wir. Um 17:47 fuhren wir weiter Richtung Grevie durch eine hügelige Landschaft mit tieferen Tälern und Steinwällen zwischen den Wiesen. Ein Gewitter hinter uns machte uns nervös. Ein Krog am Wegesrand wollte 115 € /Dozi auf dem Land haben. Das war uns doch zu teuer. Wir schlichen uns wieder davon. Es gab heftigere Steigungen, tlw haben wir geschoben.
Letzlich fanden wir mit Båstad Camping einen schönen Platz etwas nordöstlich von Båstad. Um 22:30 war es noch noch hell.
Dritter Tag
3.7.2011, morgens strahlender Sonnenschein und sehr warm, nachmittags 30 Grad.
Båstad Camping –> Falkenberg Camping, südlicher Platz 85,88 km
Mangels Regen hatten wir eine ruhigere Nacht. Habe mich nun an die 80 cm schmale Isomatte gewöhnt. 07:10 Uhr Aufwachen. Frühstück mit Seitenbacher Aktivmüsli und IGA Let Yoghurt (0,5 %), 08:30 Uhr beendet. Die Sonne schien, so dass die Zelte und nasse Sachen auf der Hecke trocknen konnten. Wir kamen ins Schwitzen. Eincremen gegen Sonnenbrand.
10:00 Start auf dem Campingplatz. Vorbei an wogenden Getreidefeldern. Nördlich Båstad Höhe Schwimmhalle bei Skummelövsstrand vom Skummelövs Sanddynsreservat Strandfotos gemacht mit Blick zurück auf Båstad. In anschließenden Ferienhaussiedlungen das erste Schild „Ginstleden“ entdeckt und fotografiert. Bisher gab es nur die „Cycelspåret“-Schilder. Ab hier verbesserte sich die Ausschilderung des Radweges. Auf asphaltierter Strecke ging es durch den Wald, vorbei an vielen tollen Pilzne und Rentiermoos
Wir kreuzten den längsten Flusses im Süden Schwedens, den Lagan, direkt auf der Brücke neben der E6. Danach fuhren wir gleich wieder auf Nebenstraßen. An Hünengräbern (z.B. Tönnersa / Gullbranna) und Hohlwegen sowie Blumenfeldern vorbei. 12:10 tolles Wetter, heiß, Kurz vor Halmstad nach einem Ausflugslokal zur Trönninge Kyrka. Leichter Rückenwind. Dann an einem Meilenstein von 1847 vorbei nach Halmstad, wo mutige Triathlon Damen sich in das Wasser des Flusses Nissan stürzten.
LIDL entdeckt, 30 Grad Hitze! An einem Cyklister-Zähler (solche müsste es auch in Deutschland geben!)vorbei steuerten wir um 13:37 eine kleine Konditorei an, Kaffee getrunken, Brötchen gegessen, Wasser nachgefüllt. Um 14:06 bei einem IGA Supermarkt Getränke nachgefüllt.
15:00 Vor Vilsherrads Camping. Viele Ferienhausgebiete, Wind (schräg) von achtern. Nördlich Haverdal passierten wir schmucke Häusern, Reiterhöfe und eine Windmühle. Die ersten Schären und Felsen am Ufer eine viertel Stunde später im.Stenssjöstrands Naturreservat!
16:30 verließen wir die stark befahrene Straße bei Uggla nach links. Ca 26 Grad Wärme, bestes Fahrwetter. Danach einen Bogen ins Landesinnere (mangels Wegen an der Küste) an gerodeten Waldstücken für Ferienhäuser und einem ehemaligen Gut vielleicht mit ehemaliger Wassermühle, jetzt wohl Hotel, an der Suseå vorbei.
Vor Grimsholmen sahen wir kurz vor der Küste viele Briefkästen, alle ordentlich nebeneinander an einem Zaun angeordnet…
Den Campingplatz fanden wir wenige km weiter direkt vor Falkenberg nahe an der Küste mitten in Wohnwagen mit Vorzelten. „Insel“ Nr. 261 und 262, leichter Wind, Himmel gut. Es sollte weiter gutes Wetter geben. 20:00 Zelte aufgebaut. 22:45 begann es zu regnen…
Vierter Tag
4.7.2011, morgens bedeckt, 21 Grad, leichter Wind NNO, später schwül
Falkenberg Hansagårds Familjecamping Camping, südlicher Platz —> Åsa (Camping) 83,67 km
Dieser Campingplatz ist seine 4 Sterne wert! Sauber, getrennte Müllsammlung, alles friedlich. 10:00 Start. Matthias hat Schmerzen an der Innenseite Oberschenkel. Zuvor säuberten wir die Umlenkröllchen an Matthias Rad . Geplante Sehenswürdigkeiten in Falkenberg: Zollbrücke (Mitte des 18. Jahrhunderts), Rathaus-/Marktplatz, Haus Storgatan 49, gebaut im Jahre 1754, und die St. Laurentii Kirche mit Turm von 1787.
11:00 Die St. Laurentiuskirche war leider wegen Renovierung geschlossen. Aber wir sahen hübsche Häuser in der Storgatan. Um 11:30 haben wir die Falkenberg Laksrökerei besucht, sie liegt 1,5 km abseits der Route. In den Industrievägen rechts abbiegen, dann linkjs in den Akarevägen und gleich wieder in den Servicevägen. Am Ende auf der linken Seite. Es lohnt sich. Lachs mit Brot verspeist. Danach ging es gestärkt weiter. Kurz vor 13 Uhr legten wir bei Morup Kirka einen Zwischenstopp mit Besichtigung ein. Die ältesten Teile der Kirche stammen aus 1200.
8 km vor Varberg mussten wir leider eine ätzende Hauptstraße befahren. Ab Morup war es schlecht zu fahren wegen des starken Autoverkehrs, obwohl parallel in 2 km Abstand die E6 / E 20 verläuft. Zudem gab die Landschaft hier nicht viel her (Agrarlandschaft, intensiv, wie in Lolland). Insgesamt ist die Strecke Falkenberg – Varberg nicht radelnswert. Man sollte sie lieber per Bahn zurücklegen.
Um 15:00 erreichten wir Festung Varberg nach 46,4 km. Dazu das wunderhübsche Kallbadhus. Varberg sah von der Anfahrt her schon gut aus. Oben auf Festung befindet sich ein kleiner Ort. Auf dem Weg zum Festungscafe mit schönem Seeblick haben wir einen Deutschlehrer aus Schweden getroffen, der uns ansprach. Er gab uns Tipps zu Varberg. Gamla Varberg – Felsen umsäumt mit Häusern. Ab Varberg warteten auf uns traumhafte und gut ausgeschilderte Wege auf einer ehemaligen Bahnstrecke.
Um 16:45 erreichten wir Kärradal nach 57,6 km, wunderschöne Strecke und auch ein schöner Campingplatz, leider etwas zu früh für uns. Matthias Knie machte leider mehr Probleme.Värö Kirka war leider geschlossen. Dafür trafen wir den Australier Ibby, der zu Fuß und ohne Bargeld auf Europatour unterwegs war und vielleicht noch ist? Er spendete uns je einen Schokoriegel. Eineinhalb Jahre später traf ich ihn an der Süderelbbrücke in Hamburg-Harburg und spendierte ihm ein Proviantpaket. Er wollte weiter über Bremen nach Paris…
Nun sahen wir das erste Schild des Nordseeküstenradwegs. Vor großen Felsen lagen malerische Schwedenhäuser in schwedenrot natürlich! Wir fuhren weite Strecken entlang der Eisenbahnlinie Varberg – Xxx. In Frillesås kurz vor Åsa kauften wir unser Abendbrot ein (Nudeln, Tomatenmark). Schließlich erreichten wir um 19:35 Åsa camping. Es war ein gut belegter Platz, aber wir bekamen noch eine freie Area zugewiesen. 20:19 Zeltaufbau, Abendessen machen, Matthias holt Bier. Kleiner Konflikt wegen Matthias Knie. Jeder aß 200g Krabben, Lachs vom Mittag, 500g bunte Nudeln auf dem sehr guten und günstigen Zeltplatz.
Fünfter Tag
5.7.2011, morgens tlw. bedeckt und Quellwolken und mild, mittags wieder etwas schwül.
Åsa (Camping) —> Camping südl. Göteborg 70,22 km
Heute starteten wir bereits um 09:15 Uhr. 10:10 steuerten wir nach 11 km die Abzweigung Richtung Schloss Tjolöholm an. Wenn man rechts von der Bahn Richtung Torpa fährt, gibt es links eine kleine Unterführung, die man nehmen muss. Sonst endet man an der Autobahn! Wir erkundeten die Umgebung vom Schloss, besichtigten den Schlossgarten, sahen eine Theaterprobe in historischen Kostümen und unterhielten uns mit einem Ehepaar aus Karlsruhe.
Um 12:15 erreichten wir nach einigen Höhenmetern und einigem Suchen Fjärås Bräcka Naturreservat mit einem Gräberfeld aus der Bronzezeit. Hier kann man deutlich die Trennung des Sees von Flachland durch eine Endmoräne erkennen. Im Cafe des Natureums am Parkplatz rasteten wir. Für ein nächstes Mal sollte man die Gegend besser erkunden wegen der Steinlabyrinthe. Haben dennoch sehr schöne Steinsetzungen gesehen. Um 13:30 Start vom Cafe. Fjärås wunderschöne Kyrka besichtigten wir während einer Orgelprobe.
6 km vor Kungsbacka entdeckten wir ein rosa Wasserschloss mit Wassermühle. In Kungsbacka gab es eine schlechte Ausschilderung. Danach fuhren wir an der E6. Die 158 war auch stark befahren. Kurz vor Särö führte uns die Route über den Golfplatz des Särö Golf Club , Golfbälle als Andenken nahmen wir mit. Bei Särö gab es wieder die kaum befahrene Route auf der alten 158 mit guten Straßenbelägen. Leider machte Matthias Knie zunehmend Probleme, vor allem bei Steigungen. Matthias wollteaber nicht zum Arzt und quälte sich weizter über die Steigungen. Vorbei ging es auf diesem sehr schönen Abschnitt an malerischen Buchten mit Häfen für Segelboote. Dazu die Schären, bebaut oder nicht mit vielen Badeplätzen. Dumm war es, dass dort, wo der Radweg Straßen kreuzte, Halbschranken eine zügige Weiterfahrt versperrten. Also hieß es jedes Mal bremsen, vorsichtig durchschieben, wieder anfahren, weil die Durchlässe für Räder mit Packtaschen einfach zu eng sind. Doch die hübschen Ausblicke auf die Schären und Felsen, die bis an die Wasserkante gingen, entschädigten uns.
Wir erreichten den malerischen Campingplatz Lisebergs Camping Askim Strand an der Askim- Bucht etwa 12 km vor Göteborg. Kurz vor Erreichen des Platzes gab es einen längeren und kräftigen Regenguss. Den warteten wir ab, bevor wir die Zelte aufbauten.
Sechster Tag
6.7.2011, morgens sonnig und warm, mittags wieder etwas schwül, abends Regen
Camping südl. Göteborg —> Kungälv Camping Vandrerhjem 39,61 km
Kungälv Camping Vandrerhjem —> Ytterby Bahnhof –> Kungälv Camping Vandrerhjem 19,68 km
Gegen 7:00 standen wir auf, um 09:20 waren wir mit Frühstück und Packen fertig. Nach 9,5 km erreichten wir auf gut ausgeschilderten Fahrradwegen das Zentrum von Göteborg, vorbei am botanischen Garten, an beeindruckenden Bauten und der Uni, wie z.B. dem Skansen. Um 10:05 besichtigten wir den Gustavsdom.
Geschäftiges Treiben im Zentrum, viele Fahrräder. Riesenrad, ein AIDA-Kreuzfahrer lag im Hafen. Vergeblich suchten wir einen Buchhandel (ist nur Internet-Buchhandel), um Landkarten zu kaufen. Letztlich fanden wir einen Buchhandel mit Landkartenverkauf an der Ecke Södra Lamgatan / Vestra Hamgatan.
Kurz vor 12 waren wir gegenüber den Arkarden. Matthias hatte sein Handy im Kaufhaus Åhléns City liegen lassen. Bekam es aber wieder zurück (ehrliche Finder). Wir sahen von den Sehenswürdigkeiten die Oper (von außen), den „Lippenstift“. Im Hafen lagen schöne Segelboote, alte Markthallen. Um 13:45 standen wir vor der Viking (Segelschiff, Viermastbark, voll getakelt), waren nur ganze 15,74 km gefahren ! Auf der Viking tranken wir Kaffee getrunken, Matthias hat sich ein Bierglas ausgeliehen.
Wir verließen Göteborg über eine ruhigere Nebenstraße über die Götaälvbroen, auf der Bauarbeiten waren. Parallel zur E6 und E45 ging es auf einem Zweispur-Radweg weiter. 14:45 trafen wir wieder eine Lachsräucherei mit sehr gutem Angebot an Räucherfisch!
Uns wunderte, dass wir hier im „Binnenland“ Seeschiffe sahen. Es war immerhin die Göta Älv, die hier exakt von Nord nach Süd verläuft und parallel dazu die E6/E45 und die von uns befahrene Landstraße. Nettes Bild von einem Reitershop gemacht. Bis Kungälv Süd und der Bohus-Festung mussten wir doch ein Stück parallel zur E6/E45 fahren.
Kungälv – am Fuß der gewaltigen Bohus-Festung erreichten wir um 15:53 Uhr. Die Festung ist sehr imposant – anders gebaut als die in Varberg. Bis Marstrand wollten wir noch 25 km fahren. Daher besichtigten wir die Festung nicht.
Wir wollten gerade – nachdem die Hebebrücke über die Nordre Älv wieder geöffnet war – anfahren, da geriet die Schaltung von Matthias aus unerklärlichen Gründen in die Speichen und ruinierte einige, dazu eierte das Hinterrad sehr stark. Um 17:40 hatten wir das Rad von Matthias mit unseren Bordmitteln direkt neben der Brücke im Schatten auf dem Fußweg repariert. Nun war es zu spät, um nach Marstrand zu gelangen. Zudem eierte Matthias Hinterrad trotz des Nachspannens der Speichen ziemlich. In der Not suchten wir den teuersten und schlechtesten Zeltplatz unserer Fahrt auf. Den fanden wir beim Vandrerhjem am Fluss. Um 18:26 hatten wir alles aufgebaut und eingeräumt.
Wir fuhren probeweise nach Ytterby, der nächsten Bahnstation, um die Abfahrtzeiten der Züge Richtung Göteborg zu erkunden. Denn das Hauptgebäude des „Vandrerhjems“ hatte geschlossen, trotz Klingelns öffnete niemand mehr. Nach dem Besuch beim „Italiener“ (es waren Pakistani, die Pizzas herstellen und pünktlich um 21:00 Uhr Feierabend machten) und einem kleinen Dämmerschoppen am Rande des Campingareals regnete es etwas…
Siebter Tag
7.7.2011, morgens sonnig und warm, mittags wieder etwas schwül, später bedeckt, tröpfelnder Regen zweitweise
Våghals Turistcenter Kungälv (Vandrerhjem) —> Ytterby —> Göteborg —> Fähre Stena Germanica 17,14 km
Um 8:30 beendeten wir am hübschen Ufer der Nordre Älv unser Frühstück. Während andere noch am Fluss frühstückten, bauen bereits die Zelte ab. 09:15 starteten wir zum Bahnhof Itterby (die Strecke kannten wir vom gestrigen Abend). Auf dem Weg zum Bahnhof sammelten wir ein paar kleine Eindrücke. 09:45 Bahnhof Itterby. 10:03 Abfahrt, nächste Station war Göteborg City. In Göteborg wollten wir gucken, ob ein Zug nach KOP fährt, wenn nicht, dann wollten wir die Fähre nach Kiel nutzen.
Im modernern Västtrafik-Zug fuhren wir nach Göteborg. Es gab leider keine attraktive Verbindung nach KOP, die anschließend nach HH führte. So entschieden wir uns für die Fähre. Um 12:35 erreichten wir das Stena Verwaltungsgebäude Danmarks Terminal. Wir kauften Karten, für jeden normale Doppelkabine mit Fenster nach außen sowie Abend- und Morgenbuffet. Um 18:00 mussten wir an Fähre sein. 19:30 Abfahrt, 20:30 Buffett. Vor dem Gebäude packten wir unsere Sachen um. Die Sachen, die wir mit in die Kabine nehmen wollten, legten wir uns jeweils in einer extra Packtasche zurecht.
Wir hatten noch Zeit. Im Hafen lag die Götheborg, eine Ostindienbark mit eindrucksvollen Details. In der Nähe der Viking besuchten wir kleine Läden in kleinen Hallen. Cafe green and room beim Kaufhaus Åhléns City. Matthias kaufte dort noch einmal ein. Einige Galerien besuchten wir. Ich genoss derweil Kaffee am Straßenrand. Um 15:00 sahen wir uns die Markthallen und einige Passagen (z.B. Victoriapassagen) an und besuchten wieder wie gestern den Buchhandel an der Östra Hamngatan.
Bereits um 16:00 verstauten wir an Bord der Stena Germanica unsere Räder und Packtaschen . Meine Kabine 9932 habe ich weit hinten backbordseitig erreicht. Blick auf den Portalkran von der Erikswerft. Gemütliche Kabine und Dusche. Komfortabel inkl. Handtüchern und Seife / Shampoo. Wir trafen uns nach dem Frischmachen und erkundeten das Schiff. Insbesondere das Taste Büfett-Restaurant und wir erfuhren durch Zufall, dass man sich für das Abendbuffet einen Fensterplatz reservieren konnte. Das taten wir dann auch prompt.
Das Schiff drehte pünktlich um 19:30 und nun fuhren wir los. Knapp unter der Älvsborgsbron hindurch und hinaus durch die Schären. Nachdem wir die letzten Schären hinter uns gelassen hatten, ging es zum leckeren Abendbuffet inklusive Getränken mit Blick aufs Meer. Zum Sonnenuntergang waren wir wieder oben an Deck. Zugleich ging der Halbmond auf. Lange Zeit verbrachten wir an Deck…
Achter Tag
8.7.2011, morgens strömender Regen an Bord in der Kieler Bucht, abends in Meckelfeld sonnig
Kiel —> Fähre Stena Germanica —> Seevetal-Meckelfeld 8,01km
Man kann an Bord gut schlafen. Nachts gab es leichten Seegang, alles war ruhig, das Brummen der Schiffsdiesel beruhigte.
Um 6:54 begrüßte uns strömender Regen in der Kieler Bucht. Ein auslaufendes U-Boot begegnete uns. Die Einfahrt zum Nord-Ostsee-Kanal war im Dunst zu erkennen. Und wieder trafen wir auf einen AIDA-Kreuzfahrer. Nun drehte das Schiff zum Anlegen.
09:12: Wir stehen viel zu früh im dritten Deck auf der Fähre bei den Rädern, es waren abends noch weitere Räder hinzugekommen. Noch können wir nicht von Bord, Warten ist angesagt. Um 09:40 erreichten wir nach ganzen 600 m Kiel Hbf dank Matthias Führung. Der 09:21-Zug nach HH war leider weg. Ein großes Hindernis gab es beim Zugang zum Bahnhof: Der Fahrstuhl ist um 10 cm zu kurz für ein normales Reiserad! Nette Polizisten halfen uns die Treppen zum Bahnhof rauf. Oben tauschte Matthias Geld um. Wir buchten ein SH-Ticket. Das schließt den HVV-Tarif bis nach Meckelfeld mit ein. So konnten wir bequem bis nach HH-Harburg mit der S-Bahn fahren. Bis nach Hause waren es von dort nur noch schlappe 6 km.
Der Abend schloss bei bestem Wetter mit einem Abendessen in der Strandperle am Elbufer in Over (Stromkilometer 607).