Havelradweg 2013

Übersichtstabelle:

Datum
von…
bis…
Tages-km
Gesamt-km
Fahrzeit
km/h, Schnitt km/h, max.
Fr 25.10.2013 01. Tag
Wittenberge
Rathenow
90,12
90,12
5:38:45
15,95
35,94
Sa 26.10.2013 02. Tag
Rathenow
Werder
106,35
196,47
Ca 6:00
16,85
?
So 27.10.2013 03. Tag
Werder
Berlin-Wannsee
36,74

233,21

2:30:25
14,65
38,20

 Fr       25.10.2013       01. Tag       und Anfahrt mit dem Zug

Wetter: morgens 3,7 Grad, in Wittenberge 3 Grad, leichter, später etwas aufbrisender SO-Wind, nachmittags 15-18 Grad, gelegentlich Sonne zu sehen

Bericht: Gut, dass ich pensioniert bin. Gestern konnte ich in aller Ruhe ein neues Tretlager in mein Rad einbauen, eine Probefahrt machen und nach meiner Packliste meine Sachen in die neuen Packtaschen packen. Für die neuen Ortlieb-Packtaschen wird es die Jungfernfahrt. Um 4:15 klingelte der Wecker. Ich musste rechtzeitig nach HH-Harburg radeln, um mit der S-Bahn noch außerhalb der Sperrzeit (06:00-09:00) das Rad zum Hauptbahnhof mitnehmen zu können. Die 6 km nach Harburg waren der ergänzende Belastungstest für das neue Tretlager und vor allem, ob ich die Lagerschalen richtig angezogen hatte.  Ich musste am Hauptbahnhof

Morgens im Hauptbahnhof Hamburg

Morgens im Hauptbahnhof Hamburg

etwa 40 Minuten warten, weil ich (wieder) zu früh da war! Abendblatt gekauft, Menschen beobachtet, runter zum Bahnsteig.

Zuganzeige, es geht los !

Zuganzeige, es geht los !

Der Zug lief um 06:26 ein und im fünften Wagen erwartete mich Werner und half beim Einladen des Rades. Es war der gleiche Zug EC 173, den Werner und ich auf der Fahrt nach Prag vor 2 Jahren benutzt hatten. Diesmal zum Glück mit Fahrradabteil, was aber recht klein war (für 6 Räder geeignet). In Wittenberge um 07:39 angekommen,

Bahnhof Wittenberge

Bahnhof Wittenberge

suchten wir das nächste Café auf (rustikaler Art) und bestellten belegte Brötchen und Kaffee und Tee als zweites Frühstück. Dort starteten wir – gelenkt durch Werners Garmin etrex gegen 08:20 Uhr. In Sichtweite des Uhrenturms der ehemaligen Singer-Nähmaschinenwerke fuhren wir erst über die Stepenitz, um über die 1030 m lange Elbebrücke mit einem Fußgängerübergang und durch den Morgentau rutschigen und klappernden Bohlen die Elbe zu queren.

Jetzt über die Elbe!

Jetzt über die Elbe!

klappernde, rutschioge Holzbohlen

klappernde, rutschige Holzbohlen

Etwa 25 Silberreiher suchten in den dort liegenden Bracks nach Fressbarem.

auffliegende Silderreiher am Westufer der Elbe

auffliegende Silderreiher am Westufer der Elbe

Unser erstes Nahziel war Havelberg wollten wir auf sachsen-anhaltinischer Seite der Elbe erreichen. Vor zwei Jahren hatten wir die brandenburgische Seite bereits „erfahren“. Immer auf einem Plattenweg entlang

Verbundpflaster und Betonpülatten auf der Deichkrone - kein Problem für unsere Reiseräder!

Verbundpflaster und Betonplatten auf der Deichkrone – kein Problem für unsere Reiseräder!

passierten wir die Ränder der an diesem Elbufer gelegenen kleinen Orte meistens am Deichfuß. Die Plattenwege hatten aber zum Glück nicht die berüchtigten zwei Lochreihen. Und wenn, dann war zwischen den Plattenreihen, wo sonst üppiges Grün wächst, ein Verbundpflaster gelegt.

Elbidylle vor Werben

Elbidylle vor Werben

Somit hatten wir ein langsameres Tempo, zusätzlich pustete uns der Südostwind ins Gesicht und ersetzte fehlende Höhenmeter. So gelangten wir nach 28,5 km und ein paar kleinen (Foto)stopps um 10:51 Uhr zur Hansestadt Werben. Eine kleine Rundfahrt durch den Ort, dann zum Elbtor.

Das Elbtor der Hansestadt Werben

Das Elbtor der Hansestadt Werben

Weiter zur Fähre nach Räbel.  Gewundert haben wir uns über viele rote Andreaskreuze. Diese galten nicht dem Castor, sondern waren gegen ein geplantes Riesen-Kohlekraftwerk auf den Fundamenten eines nicht vollendeten Atomkraftwerkes gerichtet. Um 11:27 erreichten wir die Fähre in Räbel, eine Motor-Gierfähre.

Über die Fähre in Räbel gelangt man nach Havelberg

Über die Fähre in Räbel gelangt man nach Havelberg

Detail der Fähre

Detail der Fähre

 

 

 

 

 

Diese lautlos fahrende Fähre benutzten wir sehr gerne. Um 11:33 Uhr setzten wir über. An einer wunderschönen alten Eiche

Infotafel Havelberg

Infotafel Havelberg

Alte Eiche mit Rastmöglichkeit vor Havelberg

Alte Eiche mit Rastmöglichkeit vor Havelberg

vorbei gelangten wir auf der anderen Elbseite über die L2 zur neu gebauten Havelbrücke.

Auf der neuen Havelbrücke

Auf der neuen Havelbrücke

Am Markt fanden wir gegen 12 Uhr einen Landbäcker. Als Imbiss gönnten wir uns Streuselkuchen und Cauupcino bzw. Kaffee. Ab und zu lugte die Sonne durch und es wurde wärmer. Um 12:20 Uhr setzten wir auf dem für uns beide zum Teil unbekannten Havelradweg unsere Fahrt fort. Zurück ging es auf die andere Havelseite. Der Wind briste etwas auf und ersetzte damit Höhenmeter. Es wird noch einiges am Havelradweg gebaut. Zum Beispiel h+übsche, markante neue Rasthäuschen,

sehr ansprechendes Rasthäuschen

sehr ansprechendes Rasthäuschen

die sehr schön aussehen (Frau Harke Wegmarke). Streckenweise wird auch ein neuer Radweg angelegt. Es gab hier an den Straßen einige Reparaturstellen – noch vom diesjährigen Elbehochwasser.  Garz mit seiner achteckigen Kirche erreichten wir um 13:19 Uhr nach 53,6 km.

Die achteckige Kirche in Garz war leider verschlossen

Die achteckige Kirche in Garz war leider verschlossen

Leider war die Kirche geschlossen. So machten wir uns wieder auf den Weg und fanden dank Werners Navi gleich wieder die richtige Route. 45 Minuten später fanden wir einen totgefahrenen Waschbären,

Verkehrsopfer Waschbär

Verkehrsopfer Waschbär

er war bereits steif. Etwas ins Schleudern kamen wir am Ortsausgang von Warnau, weil der Radweg einen Riesenschlenker macht. Eine Postbotin erklärte uns die Route nach Schollene. Sehenswert war etwa eine halbe Stunde später die Sammlung an Radkappen und die Begrenzung eines Hauseingangs durch Mühlsteine im Ort Schollene.

Mühlsteine von 1823 als Eingangsbegrenzung

Mühlsteine von 1823 als Eingangsbegrenzung

Sammlung von Radkappen

Sammlung von Radkappen

 

 

 

 

 

Noch ein Stück die Landstraße entlang über Neu Schollene und dann links zum Weißen Berg.

Infotafel vor dem Abzweig zum Weißen Berg

Infotafel vor dem Abzweig zum Weißen Berg

Hier gab es ein paar Höhenmeter. Zwischen der Abzweigung Weißer Berg und Schollene wird ein neuer Radweg gebaut. Nächster Anlaufpunkt war um 15:33 das Nadelwehr bei Grütz.

Nadelwehr bei Grütz. Wasserregulierung durch Einstecken der "Nadeln".

Nadelwehr bei Grütz. Wasserregulierung durch Einstecken der „Nadeln“.

Spiegelungen am Nadelwehr

Spiegelungen am Nadelwehr

 

 

 

 

 

Danach fuhren wir durch ein Militärgelände mit Furt durch die Havel (für Panzer & Co, Truppenübungsplatz Göttlin). Wir blieben aber auf der Seite. An diese Stationen erinnerte sich Rainer, der vor 7 Jahren schon einmal Teilstücke befahren hatte. Anschließend wartete noch ein Vogelbeobachtungsturm auf uns.

Leider war nicjhts Besonderes zu entdecken.

Leider war nichts Besonderes zu entdecken.

Um 16:48 erreichten wir nach 90,12 / 88,4 km unsere Unterkunft  am Ortseingang von Rathenow im Weidenweg– die Pension zur Havel, Dozi inkl. Frühstück für 55 €. Sehr ruhige Lage, sauber, gepflegt, Dusche ok, Tourentipps vom Wirt, Betten etwas durchgelegen, Frühstück ok ***. Nach dem Duschen und Umziehen starteten wir zu einer Rundtour durch Rathenow

Haus am Kirchplatz Nr. 6 aus dem 16. Jahrhundert

Haus am Kirchplatz Nr. 6 aus dem 16. Jahrhundert

St. Marien-Andreas Kirche im Abendlicht

St. Marien-Andreas Kirche im Abendlicht

 

 

 

 

 

 

 

und entschieden uns – nach Preisvergleichen mit anderen Restaurants – doch für das Havelrestaurant Schwedendamm,

Gutes Preis- / Leistungsverhältnis!

Gutes Preis- / Leistungsverhältnis!

das uns die Wirtin empfohlen hatte. Gutes Preis- / Leistungsverhältnis  ***.

Pension zur Havel
Weidenweg 27
14712 Rathenow
03385 509936

Sa       26.10.2013       02. Tag       Rathenow – Werder / Havel

Wetter: morgens bedeckt, gelegentlich Nieselanflug, recht warm (13 Grad), tagsüber bis 20 Grad – kurze Hosen waren angesagt, abends: klar.

Bericht: Die Nacht war ruhig – abgesehen von dem Üblichen (Schnarchen, zur Toilette). Nach dem Frühstück um 07:30 Uhr

Freundlicher Frühstücksraum

Freundlicher Frühstücksraum

Nur für uns Beide: Frühstücksbuffett

Nur für uns Beide: Frühstücksbuffett

justierte Werner das Hinterrad, weil die linke Bremse etwas schliff. Vermutlich bedingt durch Holperfahrten gestern (auch mal über einen Kantstein bei vollem Gepäck). Schließlich starteten wir – nachdem uns der Wirt noch Tipps zum Verlauf der Route gegeben hatte – um 08:40 Uhr. Über die lange Genthiner Straße und einem kleinen Stück auf der B188 ging es aus Rathenow heraus. Der Weg führt zunächst an der Havel entlang, um dann gleich rechts abzubiegen. Wir wollten geradeaus auf dem Deich und verfuhren uns.

Auf dem Deich mit Wühlspuren von Wildschweinen

Auf dem Deich mit Wühlspuren von Wildschweinen

Es waren aber nur wenige hundert Meter. Zurück auf der Route wurden wir bald belohnt, denn wir konnten über einen relativ neuen guten Radweg

Passabler Radwanderweg im Naaturpark Westhavelland

Passabler Radwanderweg im Naaturpark Westhavelland

weiterfahren, zu dessen Seiten kleine Obstbäume gepflanzt waren, deren Stämmchen für den Winter gekalkt. Bald wurde es uns mit langen Hosen zu warm. So verkürzten wir unsere Zipphosen um 10:22 Uhr hinter Jerchel im Milower Land an einer kleinen Brücke

Ziehende Gänse

Ziehende Gänse

Ein Schluck zwischendurch tut gut!

Ein Schluck zwischendurch tut gut!

 

 

 

 

 

über einen Vorfluter. Jede Menge Saat-, Grau- und Bleßgänse zogen über uns hinweg, allein während diesen kurzen Stopps. Weiter ging es nach Bahnitz. Dort gibt es die wohl kleinste Kirche Deutschlands, in der regelmäßig Gottesdienste abgehalten werden.

Historik zur Dorfkirche

Historik zur Dorfkirche

Kirche in Bahnitz

Kirche in Bahnitz

Aber nicht nur das, die Havelnixe und das Denkmal für die wilde Kuh erwarten einen in dem Künstlerdorf. Der Abstecher dorthin lohnt sich!

Bahnitz: Kuhdenkmal

Bahnitz: Kuhdenkmal

Havelnixe mit Mann

Havelnixe mit Mann

 

 

 

 

 

 

 

Weiter ging es zur Schleuse Bahnitz – nett die Bedienungsanleitung für Kahnfahrer.

ausführliche Bedienungsanleitung

ausführliche Bedienungsanleitung

Schleuse Bahnitz, leider kann man hier die Havel nicht queren

Schleuse Bahnitz, leider kann man hier die Havel nicht queren

 

 

 

 

 

Um 11:22 fuhren wir dort weiter. Eine weitere Fähre wartet auf uns, die Fähre Pritzerbe. Diese erreichten wir gegen 11:50 Uhr. Es ist eine durch ein Seil auf Kurs gehaltene und per 34 PS Hatz-Motor betriebene Kettenfähre.

Kettenführung und Antrieb

Kettenführung und Antrieb

Kettenfähre Pritzerbe

Kettenfähre Pritzerbe

Die Überfahrt kostet pro Person ganze 90 cent. Über eine ziemliche Pflaster-Holperstrecke ging es dann nach Pritzerbe  hinein und über eine gute Straße hinaus – an einem mürrischen Fischer vorbei.

Vorbildlich ausgeschildert

Vorbildlich ausgeschildert

Nichts am Haken ?

Nichts am Haken ?

Dem vorbildlichen Schildern folgend warteten jetzt gute 19 km bis Brandenburg / Havel. An einer Ziegelei vorbei passierten wir nach etwa 40 km um 12:19 Uhr auf der Landstraße ein verlassenes Militärgelände. Es ist der ehemalige Truppenübungsplatz, zu dem auch ein Fliegerhorst / Flughafen gehörte, den wir aber nicht sahen, weil er hinter dem Dorf  Briest versteckt lag. Zuvor überholte uns ein Sprinter mit Anhänger, dessen Rad blockierte und qualmte. Den Geruch hatten wir längere Zeit in der Nase. Einen anderen Geruch hatten wir gegen 12:36 in Briest selbst in der Nase. Wir entdeckten eine Fischhandlung Mehlhase in der Dorfstraße 2

Blick auf die Havel während der Fischmahlzeit

Blick auf die Havel während der Fischmahlzeit

Unbedingt das Lädchen besuchen: Fischerei Mehlhase

Unbedingt das Lädchen besuchen: Fischerei Mehlhase

 

 

 

 

 

und gönnten uns eine Fischmahlzeit: 8 Sprotten, selbst eingelegter Hering und als lokale Besonderheit geräucherten Saibling plus 2 Scheiben Brot dazu. Wir machten es uns am Ufer der Havel auf einer Bank bequem und genossen die Ruhe. Weiter ging es nach Plaue, an Bormanns Hof vorbei (Erlebnisschlafen im Heu).

Für uns zu früh: Erlebnisschlafen im Heu

Für uns zu früh: Erlebnisschlafen im Heu

In Plaue fuhren wir über die denkmalsgeschützte Alte Havelbrücke an der Genthiner Straße und bogen dann zum Schloss ab.

Schloss Genthien

Schloss Genthien

Historische, rostige Brücke

Historische, rostige Brücke

 

 

 

 

 

Im Schlosspark (ursprünglich barocke Anlage) entdeckten wir einen sehenswerten in 2012 restaurierten  Tontaubenschießstand.

und Binnenschiffe in der Nähe

und Binnenschiffe in der Nähe

Tontaubenschießstzand im Schlosspark

Tontaubenschießstzand im Schlosspark

 

 

 

 

 

Weiter ging es über eine Brücke nach Kirchmöser. Von 1916 bis 1917 errichtete die Baugenossenschaft Plaue im Auftrag des Reichsamts des Innern auf einem Wiesengelände am nördlichen Ortsrand eine Gartenstadt mit etwa 300 Reihenhäusern für Beschäftigte der Königlich-Preußischen Pulverfabrik Kirchmöser. Der Entwurf für Siedlung und Typenbauten stammt von Paul Schmitthenner. Der Bauplatz für die Siedlung – heute Bredowstraße, Lewaldstraße, Scheidtstraße – hatte eine Größe von etwa 10 ha. Zu jedem der Häuser gehörte ein Garten von mindestens 180 m².[5] 1931 gab es in Plaue 571 Häuser. Beeindruckend war die Größe des Geländes der ehemaligen Pulverfabrik und die Dampflok BR 52.

Güterzuglok BR 52 in Kirchmöser

Güterzuglok BR 52 in Kirchmöser

Weiter fuhren wir am  Ufer des Heiligen Sees entlang zum Möserschen Seeufer mit schönen Ausblicken.

Seeidylle

Seeidylle

Dort legten wir um 14:04 eine „Mango-Pause“ ein. Wir hatten Studentenfutter und getrocknete Mangos dabei – zum Zwischendurch-Naschen und Energie auftanken. Beides bewährte sich stets gut auf unseren Radtouren. Auch auf den  folgenden Breitlingsee gibt es schöne Ausblicke vom Radweg aus. Um 15:15 machten wir es uns in Brandenburg/Havel im Kaffee Kännchen an der Hauptstraße 20 bequem

nicht zu verachten...

nicht zu verachten…

Tee genießen und Quartier buichen

Tee genießen und Quartier buichen

und genossen Himbeertorte / Sachertorte und Kaffee / Tee. Sehr gut! Werner machte ein Quarter fest – die Pension Havelidylle in Ketzin. Es sollten nach Auskunft des Wirtes nur 15 km bis dort sein. So  fuhren wir noch etwas durch Brandenburg, sahen uns die Kirche

St. Katharinenkirche, Detail

St. Katharinenkirche, Detail

und den Mühlentorturm mit Stadtmauerresten an und machten uns dann entlang der B1 auf den Weg. Es war 16:40 Uhr. Um 18:00 Uhr sollten wir die Unterkunft erreichen – 16 km sind dann leicht zu schaffen. Wir fuhren  jetzt ein flottes Tempo, um Auf kürzestem Weg entlang der B1 über Jeserig nach Götz und dann Deetz und Schmergow, um rechtzeitig da zu sein. Zwischendurch telefonierten wir mit den Wirtsleuten, dass wir uns verspäten werden. Um 17:50 Uhr kamen wir an ein Schild, das uns verkündete, dass heute keine Fähre mehr fahren wird. Werner rief bei den Wirtsleuten an

Die Fähre fährt nicht mehr

Die Fähre fährt nicht mehr

und teilte ihnen dieses mit. Es hatte ein Missverständnis gegeben. Der Wirt hatte gemeint, wir fahren am Nordufer der Havel (es wären 20 km ohne Fähre), wir aber fuhren am Südufer. Die Wirtsleute hatten extra für ein Abendessen eingekauft – wir boten an, ihnen die Kosten auf jeden Fall zu erstatten, obwohl der Wirt gesagt hatte, bis 19:00 sei Fährbetrieb. Nun führte Werner noch ein Telefonat mit dem Hotel zur Insel in Werder und buchte für uns ein Doppelzimmer für 80 € inkl. Frühstück. Nun brach langsam die Nacht ein und wir konnten aber jetzt um 18:38 relativ entspannt nach Werder fahren.

Im Dunkeln geht es weiter...

Im Dunkeln geht es weiter…

Zunächst in Richtung Ketzin und dann rechts ab über landwirtschaftliche Plattenwege ohne Straßenbeleuchtung  nach Phöben. Und von dort nach Werben in dessen City zum Hotel zur Insel am Markt 6. Um 19:35 erreichten wir das Bett& Bike Hotel. Nach dem obligatorischem Duschentest und dem Blick aus dem Fenster auf die Heilig-Geist-Kirche gingen wir ins Restaurant des Hotels und ließen es uns gut schmecken. Wir aßen je eine Soljanka, Werner einen Strammen Max, ich ein Wildgulasch mit Rotkohl. Übrigens: als Abschluss immer einen Obstbrand aus der Region. Der heutige brannte aber etwas mehr in der Kehle als der gestrige. Danach ein kleiner Spaziergang um den Markt und dann ab in die Federn. Nur nicht zu früh schlafen, denn durch die Umstellung auf die Winterzeit gab es eine Stunde mehr zu schlafen. Werner hat noch eine Zeitlang gelesen. Heute schlief ich schnarchender weise früher ein. Hotel zur Insel
Am Markt 6
14542 Werder (Havel)
Telefon: 03327 / 66 16 -0
Telefax: 03327 / 66 16 66
http://www.hotel-zur-insel.de/
Zentrale Lage und dabei ruhig, Frühstück und Zimmer je ****. Waschbecken ist leider etwas zu tief und zu klein.

So       27.10.2013       03. Tag       Werder / Havel – Berlin Wannsee
und Abreise mit dem Zug

Wetter: nachts und morgens hat es geregnet –morgens bis etwa 09:00 Uhr. 13 Grad., tagsüber bis 18 Grad – kurze Hosen waren angesagt

Morgenblick aus dem Hotelfenster

Morgenblick aus dem Hotelfenster

Bericht: Auch diese Nacht war ruhig – obwohl wir ein Doppelbett hatten.Wir wachten später auf. Weil wir es regnen hörten, standen wir auch erst später auf. Um halb neun bewegten wir uns zum guten Frühstücksbufett (****). Dann machten wir uns reisebereit

Startbereit!

Startbereit!

und um 09:20 fuhren wir los mit dem ersten Ziel: Märkisches Ziegeleimuseum Glindow. Aber wir ließen uns zunächst vom Rundweg leiten, sahen ein paar nette Dinge und

Kleinod: Kahlos Muschelbank

Kleinod: Kahlos Muschelbank

Blick vom Steg auf Werder am Morgen

Blick vom Anleger auf Werder am Morgen

Bockwindmühle in Werder - leider Winterpause

Bockwindmühle in Werder – leider Winterpause

Havel_2013_10_27_016

Guter Leitspruch!

besuchten die Bockwindmühle, hatten einen schönen  Blick auf die Heilig-Geist-Kirche und fuhren dann stadtauswärts.

Pulver und Blei - ein netter Name

Pulver und Blei – ein netter Name

Ein anderer Blick auf die Kirche

Ein anderer Blick auf die Kirche

Wir waren kurz nach zehn Uhr die ersten Besucher im Ziegeleimuseum. So buchten wir gleich eine Führung mit.

 

Insbesondere den Ringofen  wollten wir begehen. Unser Führer erklärte uns sehr anschaulich und mit trockenem Humor die wesentlichen Teile der Ausstellung im  Ziegeleiturm,

Zugang zum oberen Teil des Ringofens

Zugang zum oberen Teil des Ringofens

Werbung damals: der Ziegeleiturm mit seinem Museum

Werbung damals: der Ziegeleiturm mit seinem Museum

 

 

 

 

 

 

 

schloss diesen ab und ging mit uns zum Ringofen.

Der obere Teil des Ringofens (Ausschnitt)

Der obere Teil des Ringofens  – der Schornstein steht gerade!(Ausschnitt)

Nachdem wir das Schloss in der Zaunpforte überzeugt hatten, sich endlich zu öffnen, begingen wir den Ofen oben auf den Feuerkammern und unten neben den Feuerkammern.

Über den heißen Brennkammern

über den heißen Brennkammern

Unser Führer erklärt uns den Ablauf

Unser Führer erklärt uns den Ablauf

Die Ziegelei stellt heute Ziegel für die Restaurierung historischer Gebäude nach Mustern her. Teilweise nur einen einzigen Ziegel für ein Bauwerk!

Eine Form für einen speziellen Ziegel

Eine Form für einen speziellen Ziegel

Am Arbeitsplatz des Zieglers

Am Arbeitsplatz des Zieglers

 

 

 

 

 

Wir erfuhren hier eine Menge über die Kunst des Ziegelbrennens – und darüber, was auch dabei passieren kann.

In der Brennkammer: kritischer Blick auf den Schacht in der Decke

In der Brennkammer: kritischer Blick auf den Schacht in der Decke

Der Eintritt hatte sich allemal gelohnt. Kompetent und mit der nötigen Lockerheit erfuhren wir sehr viel. Herzlichen Dank!

Weiter ging es westlich der Glindower Alpen (Abraumhalden) entlang über Petzow an die B1. Wir kauften kurz vor 13 Uhr  in Petzow Honig am Straßenrand.

Honikkostprobe als Mitbringsel

Honikkostprobe als Mitbringsel

Eine halbe Stunde später passierten wir den Königlichen Campingpark

Schöner Blick auf die Havel vorPostdam

Schöner Blick auf die Havel vorPostdam

Der Havelradweg führt über den Campingplatz

Der Havelradweg führt über den Campingplatz

Sanssouci  mit seinen Bestandteilen aus DDR-Zeiten (siehe z.B. Wegelaternen) und fuhren dann nach Potsdam. Dort rasteten wir gegen 14:00 Uhr in der Nähe des Holländischen Viertels in einem Café

Cafe in der Nähe des Holländischen Viertels

Cafe in der Nähe des Holländischen Viertels

und machten uns dann durch das Viertel weiter auf Richtung Spandau. An der S-Bahn-Station Wannsee schließlich entschieden wir, dort bereits den Zug zu nehmen, um noch rechtzeitig am Sonntagabend nach Hause zu kommen.

Gleich kommt der Zug...

Gleich kommt der Zug…

Um 15:35 stiegen wir in den Zug, der über Werder nach Magdeburg fuhr. Da er ausnahmsweise außerplanmäßig an drei Stationen hielt, war seine Verspätung so groß, dass wir in Magdeburg den Anschlusszug nach Uelzen verpassten und eine Stunde dort warten mussten. 17:46.

Warten in Magdeburg - und draußen regnet es...

Warten in Magdeburg Hbf – und draußen regnet es…

Und es begann zu regnen… Schließlich erreichten wir knapp in Uelzen den Metronom nach Hamburg.

Fazit der Tour: Auch an wenigen Tagen kann man viel sehen, wenn man die Augen offen hält und kleine Umwege nicht scheut.